Informationen zu Ölsaaten-, Pflanzenöl- und Ölschrotpreisen
Kommentar: 03.07.2025 (AMI) – Die Pariser Rapsnotierungen kannten in der laufenden Handelswoche nur eine Richtung – und die ging abwärts. In der Spitze verzeichnete der Kurs Tagesverluste von bis zu 14,25 EUR/t. So schloss der Fronttermin August am 01.07.2025 bei 462,75 EUR/t und damit glatt 22 EUR/t niedriger als noch in der Woche zuvor. So wenig wurde zuletzt Ende April notiert. Auch der Folgetermin November rutscht ab, mit einem Minus von 12,25 auf 481,75 EUR/t fällt die Korrektur hier jedoch etwas weniger deutlich ausDruck kam dabei unter anderem von Übersee, nachdem auch die Notierungen für US-Sojabohnen ihr Niveau nicht halten konnten. Hinzu kommen die laufenden Rapsernten in Teilen der EU, welche das Angebot saisontypisch vergrößern. In Teilen Frankreichs, insbesondere im nördlichen Burgund konnten die Arbeiten sogar bereits abgeschlossen werden. Kanadas Feldbestände geben hingegen weiterhin Anlass zur Sorge, trotz der jüngst lang ersehnten Niederschläge. Die Bewertungen der als gut bis ausgezeichnet eingestuften Rapsbestände liegen in Alberta (44,7 %) und Saskatchewan (52 %) deutlich unter denen des Vorjahres (76 und 77 %). Mit dem Minus in Paris geht es auch auf Großhandelsebene deutlich abwärts. Mit den deutlichen Preisrücknahmen gehen die Umsätze aktuell gegen Null. Auch der Abschlag vom August- zum November- Kontrakt, der sogenannte Carry, bremst den Handel. Dieser ist von 9,25 EUR/t in der 26. KW auf zuletzt 19 EUR/t gestiegen. Auch auf Erzeugerebene rutschen die Rapspreise deutlich ab. Preismeldungen für Raps der Ernte 2024 sind kaum noch erhältlich. Raps der Ernte 2025 wird indes im Mittel für 444,60 (416- 495) EUR/t angeboten. In der Vorwoche waren mit 466,20 EUR/t noch rund 21,50 EUR/t mehr im Gespräch. Mit dem Abwärtskorrekturen erlischt auch die Abgabebereitschaft der Erzeuger. Damit kommt die Vermarktung der neuen Ernte erneut zum Erliegen. Auch in einigen Gebieten im Osten Deutschlands ist der Startschuss für die diesjährige Rapsernte gefallen. Treibender Faktor war dabei insbesondere die Sorge vor einem vorzeitigen Aufplatzen der Schoten infolge des angekündigten Regens. Das könnte sich negativ auf die Ertragsqualität auswirken und stellt Erzeuger vor eine zusätzliche Herausforderung. Aus Sachsen wird zudem von Erdflöhen berichtet, die lokal zum Abfall ganzer Bestände führten. Andernorts stehen die Bestände bislang gut dar.
Die Preise für Rapsschrot bewegen sich in der laufenden Handelswoche Auf und Ab, zeigten insgesamt jedoch eine deutliche Abwärtstendenz. So waren am 01.07.2025 im Bundesdurchschnitt für Partien zur Lieferung ab Juli nur noch 243 EUR/t möglich und damit 14 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Partien zur Lieferung ab August können ihr Niveau ebenfalls nicht halten und werden mit 226 EUR/t im Mittel ebenfalls rund 14 EUR/t günstiger angeboten. Druck kommt dabei insbesondere von rückläufigen Rohstoffnotierungen an der Pariser Börse. Lieferungen ab Januar können sich dagegen behaupten und werden mit 261 rund einen EUR/t teurer offeriert. Abwärts bewegen sich indes die Preise für konventionelles Sojaschrot. Partien mit 44 % ProFett vergünstigen sich auf Wochensicht um 14 auf 270 EUR/t. Für GVOfreie Ware wurden im Mittel zuletzt 407 EUR/t verlangt und damit 17 EUR/t weniger als noch in der Vorwoche. Damit folgen die Preise den jüngsten Entwicklungen an der Börse in Chicago, denn sowohl seitens der Rohstoff- als auch der Schrotnotierungen ging es abwärts.
Rapsöl rutscht im Preis ab. Während in der Vorwoche fob deutscher Mühle noch 1.030 EUR/t im Gespräch waren, werden zuletzt noch 1.012 EUR/t in Aussicht gestellt. Druck kommt dabei insbesondere von den rückläufigen Rohstoffnotierungen, immerhin tendiert der Fronttermin August seit nunmehr 7 Tagen in Folge schwächer. Indes haben sich die Verarbeitungsmargen der Union etwas verbessert. Vor diesem Hintergrund zeichnet sich eine vorsichtig optimistische Stimmung ab. Auch fob Niederlande können die Offerten für Rapsöl ihr Preisniveau nicht halten. So werden mit 1.010 EUR/t zur Lieferung ab August rund 22 EUR/t weniger genannt als noch in der Woche zuvor. Sojaöl bewegt sich ebenfalls abwärts, bleibt aber mit großem Abstand an der Preisspitze. So vergünstigen sich Partien zur Lieferung ab August fob deutscher Mühle um 10 auf 1.160 EUR/t. Hintere Positionen bleiben dagegen unverändert. Auch hier üben rückläufige Rohstoffnotierungen Druck aus. Im Fokus der Kursbewegung standen neben den günstigen Vegetationsbedingungen im Mittleren Westen der USA auch üppige globale Vorräte.
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