Informationen zu Ölsaaten-, Pflanzenöl- und Ölschrotpreisen
Kommentar: 12.11.2025 (AMI) – Die Pariser Rapsnotierungen konnten sich auf Wochensicht behaupten. So schloss der Fronttermin Februar am 11.11.2025 bei 479,50 EUR/t und damit marginal über dem Vorwochenniveau von 479,00 EUR/t. Partien der Ernte 2026 rutschten dagegen ab. Der August-26-Kontrakt notierte mit 465,50 rund 1,50 EUR/t niedriger. Druck kam dabei von rückläufigen Notierungen an der Böse in Winnipeg in Folge des mangelnden Fortschritts in den Verhandlungen zwischen Kanada und China. Seit Anfang des Jahres blockiert China die Einfuhren vom kanadischem Canola durch die Einführung von Zöllen. Zur Bedarfsdeckung greift das Reich der Mitte daher nun erstmals seit fünf Jahren wieder auf australische Ware zurück. Berichten zufolge ist die 65.000 t umfassende Testlieferung ein Zeichen dafür, dass Australien den Handel mit einem seiner einst wertvollsten Abnehmer wieder aufnehmen könnte. Seit 2020 wurden die Lieferungen aufgrund phytosanitärer Bedenken ausgesetzt. Hinzu kommt das üppige EU-Rapsangebot, welches die Notierungen zusätzlich unter Druck setzte. Dennoch konnten sich die Offerten für Raps auf Großhandelsebene in der 46. KW marginal befestigen. So sind mit 482 EUR/t für Partien zur Lieferung ab November franko Hamburg rund 1 EUR/t mehr möglich als noch in der Vorwoche. Das Aufgeld bleibt dabei unverändert. Gleiches gilt für Partien franko Niederrhein, welche sich ebenfalls um 1 auf 490 EUR/t verteuern. Für Partien der Ernte 2026 sind bis zu 456 EUR/t. Auf Erzeugerebene geht es dagegen marginal abwärts. Im Bundesdurchschnitt sind zuletzt 451,70 (420-473) EUR/t für Partien der Ernte 2025 im Gespräch, ein Minus von 0,70 EUR/t im Vergleich zur Vorwoche. Die Umsätze am heimischen Rapsmarkt bleiben dabei überschaubar. Lediglich vereinzelt werden kleinere Mengen umgesetzt, denn die Hoffnung auf eine kurzfristige Preissteigerung schwindet. Andernorts fußen die Mengenbewegungen auf der Abwicklung bestehender Kontrakte. Ohnehin konnten Ölmühlen ihren Bedarf bereits weitestgehend decken. Die Winterkulturen präsentieren sich nach wie vor in sehr guter Verfassung. Aus einigen Regionen wird berichtet, dass vereinzelt Rapspartien in der Höhe gekürzt werden müssen, um die Winterfestigkeit zu verbessern. Für die kommenden Tage sind höhere Temperaturen angekündigt, sodass abzuwarten bleibt, ob sich diese Maßnahme ausweiten wird. Regional muss jedoch auch ein Teil der Flächen umgebrochen werden, da wiederholte Nachsaat- und Pflanzenschutzmaßnahmen ohne Wirkung blieben.
Die Preise am heimischen Rapsschrotmarkt tendierten zuletzt uneinheitlich. In Mittel wurden am 11.11.2025 für prompte Partien 205 EUR/t genannt, was dem Niveau der Vorwoche entspricht. Folgetermine ab Januar 2026 standen dagegen unter Druck und wurden mit durchschnittlich 213 EUR/t gehandelt – rund 10 EUR/t weniger als eine Woche zuvor. Partien zur Lieferung zwischen Februar und April 26 wurden mit 224 EUR/t bewertet, was einem Rückgang von 12 EUR/t gegenüber der Vorwoche entspricht. Ausschlaggebend war dabei die schwache Nachfrage auf Termin, während prompte Partien und Lieferungen bis Jahresende etwas aktiver gehandelt wurden, da einige Marktteilnehmer noch bemüht waren, ihren Bedarf bis Jahresende zu decken.
Sojaschrot tendierte dagegen schwächer. Konventionelle Partien folgten den zuletzt rückläufigen Terminmarktkursen nach unten. Am 11.11.2025 wurden für konventionelle 44er-Ware im Durchschnitt 344 EUR/t genannt, ein Minus von 7 EUR/t zur Vorwoche. GVO-freie Partien verloren dagegen 5 EUR/t und lagen bei 459 EUR/t. Die Sojaschrotimporte der EU bleiben indes leicht hinter dem Vorjahresniveau zurück. Nach Angaben der EU-Kommission wurden seit Beginn des Wirtschaftsjahres 2025/26 insgesamt rund 6,49 Mio. t Sojaschrot eingeführt, verglichen mit 6,78 Mio. t im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Wichtigste Lieferländer sind weiterhin Brasilien (3,47 Mio. t) und Argentinien (2,24 Mio. t), die zusammen rund 88 % der gesamten EU-Importe ausmachen.
Nach dem deutlichen Rückgang in der Vorwoche drehen die Großhandelspreise für Rapsöl zuletzt ins Plus. So sind fob Hamburg zuletzt rund 1.083 EUR/t im Gespräch und damit 7 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Mit den Preissteigerungen bleibt auch die Nachfrage seitens des Biodieselsektors unverändert gering. Auch der Lebensmitteleinzelhandel verweist weiterhin auf seine gute Deckung und agiert zurückhaltend.

Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen E.V.