Informationen zu Ölsaaten-, Pflanzenöl- und Ölschrotpreisen
Kommentar: 08.10.2025 (AMI) – Die Pariser Rapsnotierungen befinden sich auf Berg- und Talfahrt. Ging es zum Ende der 40. KW binnen zwei Handelstagen glatt 8 EUR/t abwärts, drehten die Notierungen zum Start der neuen Woche ins Plus und gewannen knapp 9 EUR/t. So schloss der Fronttermin November am 07.10.2025 bei 466,75 EUR/t und damit marginal über dem Vorwochenniveau von 466 EUR/t. Deutlicher fällt dagegen das Plus für den Folgetermin aus. Mit 468,25 EUR/t notierte der Februar-26-Kontrakt rund 3,25 EUR/t höher als noch in der Woche zuvor. Kurstreibende Impulse kamen dabei insbesondere von dem rückläufigen Euro sowie festeren Kursen an der Börse in Winnipeg. In Kanada schreiten die Erntearbeiten zwar weiterhin voran, der Erntedruck scheint jedoch abzunehmen. Mit dem leichten Plus in Paris können sich auch die Offerten auf Großhandelsebene behaupten. So sind bei unverändertem Aufgeld franko Hamburg mit 464 EUR/t für Partien zur Lieferung ab November rund 1 EUR/t mehr im Gespräch als noch in der Woche zuvor. Gleiches gilt für Partien franko Niederrhein, die sich ebenfalls um 1 auf 478 EUR/t verteuern. Dabei bleibt die Handelsaktivität auch Anfang Oktober überschaubar. Marktteilnehmer agieren zurückhaltend und warten die weitere Entwicklung ab. Jüngsten Berichten zufolge hat die ukrainische Regierung einen Beschluss gefasst, der es Erzeugern erlaubt Ölsaaten ohne die Zahlung der Zölle in Höhe von 10 % zu exportieren. Vor diesem Hintergrund nahmen die Lieferungen zuletzt wieder Fahrt auf. Auf Erzeugerebene kann das Plus jedoch nicht nachvollzogen werden. So sind im Mittel für Partien der Ernte 2025 rund 441,20 EUR/t möglich, ein Minus von 1 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Die Meldungen aus den einzelnen Bundesländern rangieren dabei in einer Spanne von 420-460 EUR/t. Indes bleibt der heimische Rapsmarkt ohne neue Impulse. Angesichts des aktuellen Preisniveaus bleibt die Abgabebereitschaft der Erzeuger unverändert gering. Vermarktet wird lediglich das Nötigste, andernfalls wird abgewartet. So fußen die Mengenbewegungen einzig auf der Abwicklung bestehender Kontrakte. Insgesamt zeigen sich Erzeuger mit den Feldbeständen zufrieden, auch wenn regional Schäden durch den Rapserdfloh zu verzeichnen sind. Diese werden intensiv beobachtet, beeinträchtigen das Gesamtbild jedoch bislang kaum.
Am heimischen Rapsschrotmarkt gaben die Forderungen auf Wochensicht kräftig nach. Am 07.10.2025 waren im Bundesmittel 178 EUR/t für prompte Partien möglich, 16 EUR/t weniger als noch eine Woche zuvor. Druck, vor allem auf die vorderen Liefertermine, kommt insbesondere von einem Überangebot. Die Margensituation ist derzeit ausgesprochen zufriedenstellend, weswegen Mühlen mit voller Auslastung laufen. Demgegenüber ist die Nachfrage gering, bis zum Jahresende ist der Großteil bereits eingedeckt, lediglich vereinzelt dürften noch geringe Mengen zur kurzfristigen Lieferung geordert werden. Beim Sojaschrot geht es nicht ganz so deutlich abwärts. Am 07.10.2025 lagen die Forderungen für konventionelle Partien im Schnitt bei rund 297 EUR/t und damit 5 EUR/t unter Vorwoche. Gleichzeitig wurde erstmals seit einem Monat die Linie von 300 EUR/t unterschritten. GVO-freie Ware konnte nach nur geringen Tagesschwankungen hingegen das Vorwochenniveau von 432 EUR/t halten.
Rapsöl zieht im Preis an. Fob deutscher Mühle sind zuletzt 1.080 EUR/t für Partien zur Lieferung ab November möglich und damit 5 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Unterstützung boten dabei die zum Wochenstart wieder festeren Rohstoffnotierungen an der Pariser Börse. Unterstützung bot dabei der schwächere Euro, welcher die Wettbewerbsfähigkeit von EU-Ware auf dem Weltmarkt verbessert. Hinzu kommen die festen Notierungen an der Börse in Winnipeg. Das zeigte auch beim Nachprodukt Öl Preiswirkung. Fob Niederlande geht es vor diesem Hintergrund ebenfalls aufwärts. Mit 1.135 EUR/t sind hier für Partien zur Lieferung ab Oktober rund 10 EUR/t mehr möglich. Marktteilnehmer konnten ihren Bedarf in den zurückliegenden Wochen bereits weitestgehend decken, was sich auch in dem knapper werdenden Angebot auf für Partien zur Lieferung im 4. Quartal 2025 widerspiegelt. Sowohl Konsumenten als auch der Energiesektor verharren nun in Zurückhaltung. Letzteres wartet dabei insbesondere die Entscheidungen hinsichtlich des Referentenentwurfs zur RED III ab. Dieser sieht unter anderem die fortschreitende Anhebung der THG-Quotenverpflichtung vor. Die Biokraftstoffbranche fordert das Inkrafttreten zum 01.01.2026, also zu Beginn des neuen Quotenjahres, zur Vermeidung von Problemen im Handel. Inwieweit das Gesetz neue Impulse setzt, bleibt abzuwarten.