Informationen zu Ölsaaten-, Pflanzenöl- und Ölschrotpreisen

Kommentar:  17.09.2025 (AMI) – An der Pariser Börse geht es aufwärts. Unterstützung erhielt der Rapskurs dabei insbesondere aus Kanada. Angesichts ungünstiger Witterungsbedingungen in den kanadischen Prärien wächst die Sorge um Ertragseinbußen. Das zeigt auch hierzulande Kurswirkung. Gedämpft wurde das Plus allerdings durch den festen Euro, welcher zuletzt auf den höchsten Stand seit 2021 kletterte. Damit verteuern sich EU-Partien für Abnehmer aus anderen Währungsländern. So schloss der Fronttermin für EU-Raps am 16.09.2025 bei 473,25 EUR/t und damit rund 8,75 EUR/t über dem Niveau der Vorwoche. Mit dem Plus in Paris geht es auch auf Großhandelsebene aufwärts. Dabei bleiben die Prämien durchweg unverändert. So sind fob Hamburg zur Lieferung ab Oktober rund 468 EUR/t möglich, ein Plus von 8 EUR/t im Vergleich zur Vorwoche. Gleiches gilt für Partien franko Niederrhein, auch hier verteuern sich Partien zur Lieferung ab Oktober um rund 8 auf 483 EUR/t. Dabei bleibt die Handelsaktivität auch weiterhin überschaubar. Auch wenn auf vorderen Lieferpositionen, angesichts von Lieferverzögerungen aus der Ukraine, vereinzelt Bedarf signalisiert wird, mangelt es an Offerten. Auslöser für die stockenden Exporte aus der Ukraine sind die 10 % Zölle auf Raps- und Sojaausfuhren. So stehen die Schiffe an den ukrainischen Häfen seit Monatsbeginn still. Auch auf Erzeugerebene geht es aufwärts. Im Mittel sind für Partien der Ernte 2025 rund 441,30 EUR/t möglich und damit 5,50 EUR/t mehr als noch in der Vorwoche. Die Meldungen aus den einzelnen Bundesländern rangieren dabei in einer Spanne von 415-458 EUR/t. Mit den festeren Preisen kann sich die Abgabebereitschaft der Erzeuger etwas beleben. So wird gebietsweise das aktuelle Niveau zur Vermarktung genutzt. Andernorts dominiert auch weiterhin Zurückhaltung. Der Blick auf die Felder stimmt indes bislang optimistisch. Raps ist vielerorts bereits gut aufgelaufen, und auch für die beginnende Aussaat der Winterkulturen finden Erzeuger ideale Voraussetzungen vor. Wiederkehrende, flächendeckende Niederschläge sorgen dabei für eine ausreichende Bodenfeuchtigkeit. 

Die heimischen Sojaschrotpreise tendierten in der zurückliegenden Berichtswoche fester, obwohl der Handel tendenziell von Zurückhaltung geprägt war. Zum einen profitierten die Preise vom Anstieg der Rohstoffkurse in Chicago vor dem zurückliegenden Wochenende. Zum anderen wurden sie von der nach wie vor angespannten handelspolitischen Lage und den Unsicherheiten bezüglich der zukünftigen Warenströme gestützt. Zwar sorgte der Kompromiss zwischen der EU und den USA im Zollstreit für etwas Erleichterung, doch die Verschiebung der internationalen Handelsströme – insbesondere des brasilianischen Sojas – verunsichert den Markt weiterhin. China tätigte zuletzt intensive Sojakäufe in Brasilien, während die traditionellen Buchungen für die neue US-Ernte ausblieben. Bislang riss der Strom aus Brasilien in die EU allerdings nicht ab. So wurde Sojaschrot mit 2,1 Mio. t seit Beginn des Wirtschaftsjahres sogar etwas umfangreicher eingeführt (+4,8 %). Bei Sojabohnen aus Brasilien hingegen verzeichnete man mit 1,8 Mio. t ein Minus von gut 9,0 %. Die Sojaeinfuhren aus den USA blieben ebenfalls hinter dem Vorjahresniveau zurück und summierten sich auf 0,6 Mio. t (-11,8 %). Italien buchte nach Angaben des USDA jüngst 123.000 t US-Sojabohnen. Vor diesem Hintergrund wurden für konventionelles Sojaschrot mit 44 % ProFett im Mittel 304 EUR/t genannt – ein Plus von 6 EUR/t zur Vorwoche. GVO-freie Ware wurde im Schnitt für 428 EUR/t offeriert nach 424 EUR/t in der Woche zuvor. Die heimischen Rapsschrotpreise bewegten sich weiterhin in einem engen Preiskorridor auf den vorderen Positionen. Am 16.09.2025 waren im Mittel 186 EUR/t für prompte Partien im Gespräch, 2 EUR/t weniger als noch in der Vorwoche. Lediglich in geringem Umfang wurde der vordere Bedarf gedeckt. Für den Abschluss von Kontrakten gab es jedoch nur geringe Bereitschaft, sodass diese weiterhin verhalten ausfielen. Zudem drücken die kanadischen Canolaschrotimporte in der EU auf die Preise. Nach Angaben der Kommission wurden bislang 99.835 t Schrot aus Kanada eingeführt gegenüber keinen Lieferungen zum Vorjahreszeitpunkt. 

Ging es in der zurückliegenden Woche noch bergab, konnten sich die Großhandelspreise für Rapsöl zuletzt befestigen. Fob deutscher Mühle sind am 17.09.2025 rund 1.065 EUR/t für Partien zur Lieferung ab November fob deutscher Mühle möglich, 12 EUR/t mehr als noch in der Vorwoche. Unterstützung bieten dabei die zuletzt festen Rohstoffnotierungen an der Pariser Börse. 

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