Informationen zu Ölsaaten-, Pflanzenöl- und Ölschrotpreisen

Kommentar: 22.10.2025 (AMI) – Die Pariser Rapsnotierungen geben auf Wochensicht nach. Der Fronttermin November 2025 schloss zuletzt auf 464,75 EUR/t und damit rund 0,75 EUR/t unter dem Niveau der Vorwoche. Der August-26-Kontrakt notiert bei 455,50 EUR/t und damit geringfügig über Vorwochenwert. Belastend wirken schwächere Rohölpreise, reichliches EU-Angebot und ein fester Euro. In Winnipeg schließt Canola ebenfalls unter Druck auf 377,65 EUR/t, der schwelende Konflikt Kanada-China verhagelt die Stimmung. 

Auf Großhandelsebene zeichnet sich ein gemischtes Bild ab: Franko Hamburg werden zur Lieferung ab sofort 469 EUR/t genannt und damit 6 EUR/t mehr als in der Vorwoche, während die 476 EUR/t franko Niederrhein 1 EUR/t unter Vorwoche liegen. Die Umsätze bleiben insgesamt überschaubar. Der Rapshandel konzentriert sich auf vordere Termine, regional wird für spätere Lieferpositionen punktuell etwas mehr Aktivität gemeldet. Gleiches gilt für den Kassamarkt. Hier sind die Umsätze ebenfalls gering. Das Angebot ist ausreichend; zugleich werden Vorkontrakte zur Ernte 2026 nur zögerlich gezeichnet. Die Nachfrage der Ölmühlen bleibt verhalten, der Handel konzentriert sich auf Kontrakterfüllung. Es fehlt weiterhin an frischen Impulsen. Daher stehen die Erzeugerpreise unter Druck. Konnten sie sich in den Vorwochen noch knapp behaupten, geht es jetzt moderat abwärts. So sind im Bundesmittel für Partien der Ernte 2025 rund 439,70 EUR/t möglich, ein Minus von 1,90 EUR/t im Vergleich zur Vorwoche. Die Meldungen aus den einzelnen Bundesländern rangieren dabei in einer Spanne von 428-448 EUR/t. Dabei hat sich die Spanne verengt, die oberen Enden wurden gekappt. Die Feldbestände präsentieren sich zufriedenstellend. Die Herbstaussaat ist in vielen Regionen abgeschlossen. Lokal bremsen Trockeninseln oder Erdflohbefall die Pflanzenentwicklung. Die Ernte von Sonnenblumenkernen verläuft heterogen. In einigen Regionen ist sie nahezu abgeschlossen, andernorts schreitet sie witterungsbedingt nur schleppend voran. Erträge und Qualitäten werden überwiegend als zufriedenstellend eingestuft. Die punktuellen Verzögerungen halten an. 

Die Preise am heimischen Rapsschrotmarkt stehen weiterhin unter Druck. Besonders prompte Ware kann sich angesichts des umfangreichen Angebots derzeit nicht behaupten. Sowohl die Mühlen als auch der Zwischenhandel verfügen über mehr als ausreichende Mengen und treten überwiegend als Anbieter am Markt auf. Die Mischfutterhersteller halten sich bislang mit Käufen zurück. Allerdings dürfte die Mehrheit bis Jahresende noch aktiv werden müssen, da viele Bücher noch nicht vollständig gefüllt sind. Zahlreiche Akteure hatten sich während der Hochpreisphase vor der Ernte zurückgehalten und ihren kurzfristigen Bedarf erst mit Beginn der rückläufigen Preisentwicklung gedeckt. Im Durchschnitt wurden am 21.10.2025 rund 167 EUR/t für prompte Partien besprochen – 6 EUR/t weniger als in der Vorwoche. 

Sojaschrot legte indes im Windschatten der festeren Rohstoffnotierungen zu. In Chicago erreichten die Sojabohnenkurse zuletzt ein 1-Monatshoch, gestützt durch die robuste Nachfrage am US-Kassamarkt sowie die Hoffnung auf einen positiven Ausgang der Gespräche zwischen China und den USA und eine baldige Wiederaufnahme des Sojahandels zwischen beiden Staaten. Am heimischen Markt zogen die Preise für konventionelle Partien infolgedessen ebenfalls an. 44er-Ware durchbrach dabei die 300 EUR/t-Marke und wurde zuletzt im Bundesdurchschnitt mit 302 EUR/t offeriert, ein Plus von 8 EUR/t gegenüber der Vorwoche. 

Rapsöl verteuerte sich deutlich. Fob deutscher Mühle werden für Partien zur Lieferung ab November inzwischen rund 1.105 EUR/t genannt, ein Plus von 20 EUR/t zur Vorwoche. Gestützt wurde der Markt durch die festeren Rapsnotierungen im Großhandel sowie die weiterhin knappen Verfügbarkeiten auf vorderen Terminen. Gleichzeitig bleibt die Handelsaktivität überschaubar. Käufer agieren zurückhaltend und warten auf klarere Signale aus dem Biodieselsektor, wo die jüngsten Preisrückgänge den Absatz von Rapsöl bremsen. Anders verlief die Entwicklung bei Sojaöl. Hier gaben die Preise im Wochenvergleich um 15 auf 1.085 EUR/t nach. Belastend wirkten die jüngsten Gewinnmitnahmen am Terminmarkt nach dem Erreichen eines Vierwochenhochs sowie die anhaltende Unsicherheit im Handelskonflikt zwischen den USA und China. Hoffnung auf eine Einigung stützt zwar die Stimmung, doch die physische Nachfrage bleibt verhalten. 

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