Informationen zu Ölsaaten-, Pflanzenöl- und Ölschrotpreisen

Kommentar: 25.04.2024 (AMI) – Das Auf und Ab an der Pariser Börse setzt sich fort. Am 23.04.2024 schloss der Fronttermin Mai mit 450,75 letztlich rund 2,25 EUR/t unter dem Niveau der Vorwoche. Ein anderes Bild zeigt sich indes für den Folgetermin. Der August-24-Kontrakt schloss zuletzt bei 460,25 EUR/t, damit 5,75 EUR/t höher als noch in der Woche zuvor. Im Zuge der schwächeren Notierungen in Paris geht es auch auf Großhandelsstufe abwärts. So sind franko Niederrhein für Partien der Ernte 2023 aktuell, bei unverändertem Aufgeld, bis zu 457 EUR/t möglich und damit 3 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Franko Hamburg werden für Partien der Ernte 2024 rund 448 EUR/t in Aussicht gestellt. Angesichts der festeren Tendenz des August-24-Kontrakt rund 5 EUR/t mehr als noch in der Vorwoche. Vereinzelt wird das aktuelle Preisniveau zur Vermarktung von Restmengen der Ernte 2023 genutzt. Auch Vorkontrakte der Ernte 2024 werden in die Bücher geschrieben. Der Fokus der Marktteilnehmer liegt auf der aktuellen Feldbestandsentwicklung. Frost, Hagel und Schnee sorgen nach den sommerlichen Witterungen der vergangenen Wochen für Verunsicherung. Die Kälte hat die Entwicklung der Kulturen ausgebremst. Bislang sind noch keine nennenswerten Schäden zu erkennen. Die Bestände hatten längst nicht überall die Vollblüte erreicht. Bislang gelb, hat der Raps in einigen Regionen infolge der Minustemperaturen seine Farbe verloren und blüht nun weiß. Es bleibt vorerst abzuwarten, wie Raps den Frost verkraftet hat. Möglicherweise haben früh gedrillte Sonnenblumen stark gelitten. Entgegen den Vorgaben vom Terminmarkt wurden die Erzeugerpreise für Raps angehoben. Hier scheinen die Sorgen um Ertragseinbußen infolge des aktuellen Kälteeinbruchs zu überwiegen. So werden für Partien der Ernte 2023 aktuell im Bundesdurchschnitt 416,60 EUR/t verlangt und damit 1 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Die Meldungen aus den einzelnen Bundesländern rangieren dabei in einer Spanne 375-433,50 EUR/t. Für Partien der Ernte 2024 werden mit 423,40 (396-438,50) rund 2,10 EUR/t mehr in Aussicht gestellt.

Am heimischen Sojaschrotmarkt drehten die Preise in den letzten Handelstagen ins Plus. Konventionelle prompte 44er Partien lagen mit 406 EUR/t rund 3 EUR/t über der Vorwochenlinie und konnten sich damit etwas von den Tiefstständen der vergangenen Wochen absetzen. Für 48er Partien wurden dagegen im Bundesdurchschnitt rund 437 EUR/t und damit rund 7 EUR/t mehr als in der Vorwoche verlangt. Auch GVO-freie Ware tendierte fester und wurde am 23.4.2024 für rund 568 EUR/t gehandelt. Ein Plus von 5 EUR/t gegenüber der Vorwoche. Dabei profitierten die Sojaschrotpreise in erster Linie von den festen internationalen Notierungen. Unterdessen herrscht am heimischen Markt weitgehend Nachfrageflaute. Neugeschäft findet nur vereinzelt statt. Das Angebot kann die Nachfrage glatt bedienen. In den kommenden Wochen dürfte das Angebot weiter zunehmen, da die Ernte in Südamerika weiter voranschreitet bzw. sich in Brasilien bereits in den letzten Zügen befindet. Zudem stieg die Abgabebereitschaft der brasilianischen Erzeuger jüngst an, da die Exportpreise zulegten. Rapsschrot verteuerte sich ebenfalls. Für prompte Partien wurde am 23.4.2024 im Schnitt 312 EUR/t gefordert, 3 EUR/t mehr als in der Vorwoche. Für Partien der neuen Ernte sind 270 EUR/t im Gespräch. Gestützt werden die Preise durch das limitierte Angebot.

Am heimischen Markt für Rapsöl geht es weiter aufwärts. Unterstützung kommt dabei von den zweitweise festen Rohstoffnotierungen an der Pariser Börse. So werden fob deutscher Mühle aktuell 940 EUR/t für Partien zur Lieferung ab Juli in Aussicht gestellt und damit 5 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Demgegenüber können Partien fob Niederlande ihr Vorwochenniveau nicht halten. Hier werden mit 939 EUR/t für Rapsöl zur Lieferung ab August 6 EUR/t weniger aufgerufen als noch in der Woche zuvor. Indes bleibt die Handelsaktivität am Markt für Rapsöl gering. Neben dem Branchentreffen in Rotterdam, welches in der vergangenen Woche die Umsätze merklich reduzierte, bietet auch das aktuelle Preisniveau keinen Anreiz zum Kauf. Für eine Belebung der Nachfrage wären deutliche Preisrücknahmen nötig. Dabei ist das Angebot an rohem Rapsöl noch mehr als ausreichend. Lediglich vereinzelt finden sich Abnehmer. Auch seitens des Biodieselsektors kühlte das Kaufinteresse ab. Hier dürfte der Bedarf in der laufenden Saison bereits gedeckt sein. Der Lebensmitteleinzelhandel konnte seinen Bedarf bis zum 4. Quartal regional ebenfalls bereits decken, ohnehin ist das Angebot für Rapsölraffinat auf vorderen Lieferpositionen weiterhin begrenzt. Auch für das 1. Quartal 2025 stehen bereits kleinere Mengen in den Büchern.

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