Informationen zu Ölsaaten-, Pflanzenöl- und Ölschrotpreisen

Kommentar: 02.05.2024 (AMI) – An der Pariser Börse ging es zum Wochenstart kräftig aufwärts. So gewann der Fronttermin Mai 24 binnen eines Handelstages zwar 7,50 EUR/t an Wert, schloss mit 447,75 EUR/t am 30.04.2024 aber dennoch rund 3 EUR/t unter dem Niveau der Vorwoche. Anders der Folgetermin. So konnte sich der August-24-Kontrakt demgegenüber auf Wochensicht um 6 auf 465 EUR/t befestigen. Ausschlaggebend für die zuletzt feste Tendenz war insbesondere die Veröffentlichung der jüngsten Schätzung der EU-Kommission. Im Zuge dessen korrigierte die Kommission ihre Ernteprognose 2024, angesichts der ungünstigen Vegetationsbedingungen in Teilen der Union, nach unten. Mit dem Minus in Paris wurden auch die Offerten auf Großhandelsstufe zurückgenommen. So sind franko Niederrhein bei leicht angehobener Prämie von 0,50 EUR/t rund 457 EUR/t für alterntige Partien im Gespräch und damit 2 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Franko Hamburg sind für Partien der Ernte 2024 bei unverändertem Aufgeld mit 453 EUR/t rund 5 EUR/t mehr möglich. Umsätze stehen hier jedoch kaum dahinter. Wenn Bedarf besteht, wird dieser mit der deutlich günstigeren Ware aus der Schwarzmeerregion gedeckt. Das drückt auf den heimischen Markt. Zusätzlich gebremst wird der Handel durch den bald auslaufenden Fronttermin Mai 24. Auch auf Erzeugerstufe wurden die Rapspreise im Bundesdurchschnitt zurückgenommen. So sind im Mittel für Partien der Ernte 2023 rund 412,90 (375-433,50) EUR/t im Gespräch, 3,80 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Die Meldungen aus den einzelnen Bundesländern fallen dabei jedoch sehr heterogen aus. Während aus Schleswig-Holstein rund 3,40 EUR/t mehr genannt werden, wurden die Preise in Nordrhein-Westfalen im Durchschnitt um 11,50 EUR/t zurückgenommen. Ein anderes Bild zeigt sich indes bei Partien der Ernte 2024. Hier scheinen die Sorgen um die aktuelle Feldbestandsentwicklung zu überwiegen. So werden im Mittel 426,40 (402-444,50) EUR/t gefordert und damit knapp 3 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Dabei verzeichnen alle Bundesländer durchweg Preissteigerungen. Indes konnte das angehobene Preisniveau der vergangenen Wochen die Abgabebereitschaft der Erzeuger merklich beleben. Dabei wurde die Aufwärtskorrekturen insbesondere zur Vermarktung der kommenden Ernte genutzt. Ohnehin dürfte sich der Restbestand aus der Ernte 2023 reduziert haben. Regional hat der Frost der vergangenen Woche leichte sichtbare Schäden hinterlassen, ob diese zur Ertragsminderung führen, ist bislang noch unklar. Das wird sich frühstens beim Schotenansatz zeigen. Vereinzelt sind Lupinen, welche gerade aufgelaufen waren, erfroren.

Am heimischen Rapsschrotmarkt haben sich die Preise zuletzt befestigt. Am 29.04.2024 wurden im Bundesdurchschnitt unverändert zur Vorwoche rund 312 EUR/t genannt. Gestützt werden die Preise weiterhin vom knappen Angebot auf den vorderen Positionen. Regional sind Partien nur noch schwer zu bekommen. Gleichzeitig ist die Nachfrage lebhaft und es werden größere Mengen gesucht, welche nur schwer zu bekommen sind. Die Folge ist, dass auch aufgrund des hohen Preisniveaus nur wenige Transaktionen getätigt werden. Zusätzlich werden die Preise durch die Aussicht auf eine kleinere EU-Rapsernte gestützt. Die Sojaschrotpreise sind dagegen erneut deutlich gefallen. Sowohl für GVO-freie als auch für konventionelle Ware gab es in den vergangenen Tagen deutliche Preisabschläge. Der Umsatz verläuft in ruhigen Bahnen, da Marktteilnehmer abwarten und auf besser Konditionen hoffen. Diese könnten angesichts des sukzessiv steigenden Angebots aus Südamerika bald sein. Vor diesem Hintergrund wurden am 29.04.2024 für konventionelles Sojaschrot mit 44 % ProFett 387 EUR/t verlangt, ein Minus von 19 EUR/t auf Wochensicht. GVO-feie Partien geben etwas moderater nach und waren zuletzt für 562 EUR/t im Gespräch. In der Woche zuvor waren es noch 6 EUR/t mehr gewesen.

In der laufenden Handelswoche bewegen sich die Preise am heimischen Markt für Rapsöl weiter aufwärts. Fob deutscher Mühle sind aktuell für Partien zur Lieferung ab Juli 945 EUR/t im Gespräch und damit 5 EUR/t über Vorwochenlinie. Unterstützung kam dabei zuletzt von den festen Rohstoffnotierungen an der Pariser Börse. Das Kaufinteresse für Rapsöl bleibt dabei jedoch verhalten. Das deutet darauf hin, dass Marktteilnehmer der Aufwärtsbewegung keine lange Dauer bescheiden, denn am Kassamarkt ist das Angebot an rohem Rapsöl weiterhin mehr als ausreichend und begrenzt damit schon jetzt den Preisspielraum nach oben.

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