Informationen zu Ölsaaten-, Pflanzenöl- und Ölschrotpreisen

Kommentar: 16.01.2025 (AMI) – Die Pariser Rapsnotierungen tendierten in der laufenden Handelswoche nahezu durchweg fester. Lediglich zum Start der 03. KW änderten sich die Vorzeichen. So schloss der Fronttermin Februar am 14.01.2025 bei 537,25 EUR/t und damit rund 16,25 EUR/t über dem Niveau der Vorwoche. Mit 537,75 EUR/t notiert der Mai-Kontrakt nun sogar marginal höher als der Fronttermin. Zur Erinnerung – vor den Weihnachtsfeiertagen gab es noch einen Invers von über 17 EUR/t. Auch Partien der Ernte 2025 konnten sich auf Wochensicht befestigen. Mit 490 EUR/t schloss der August-25-Kontrakt 11,50 EUR/t höher als noch in der Woche zuvor. Neben dem Kursanstieg der US-Sojabohnen standen dabei auch die Entwicklungen am Markt für Rohöl im Fokus. Hier herrscht weiterhin Verunsicherung hinsichtlich der geplanten Änderungen der US-Zollpolitik unter dem designierten Präsidenten Donald Trump. Hinzu kommt der schwache Euro, welcher die Nachfrage nach EU-Partien ankurbeln dürfte. Mit dem Plus in Paris geht es auch auf Großhandelsebene aufwärts. Franko Hamburg werden mit 543 EUR/t für Partien zur Lieferung ab April bei unverändertem Aufgeld 21 EUR/t mehr in Aussicht gestellt. Franko Niederrhein sind zur Lieferung ab Februar mit 545 EUR/t bei zurückgenommener Prämie (-1) rund 15 EUR/t weniger möglich. Für Partien der Ernte 2025 werden bis zu 494 EUR/t gemeldet. Umsätze stehen hier jedoch auch Mitte Januar kaum dahinter. Ölmühlen verweisen vorerst auf ihre gute Deckung. Importe aus Australien laufen indes stetig, auch wenn hier bislang nur wenig gehandelt wird. Auch auf Erzeugerstufe ändern die Forderungen die Richtung und legen im Aufwind der festen Terminmarktnotierungen kräftig zu. Im Bundesdurchschnitt werden mit 506,50 knapp 19 EUR/t mehr aufgerufen als noch in der Vorwoche. Die Meldungen aus den einzelnen Bundesländern rangieren dabei in einer Spanne von 480-531 EUR/t. Zum Vorjahreszeitpunkt erhielten Erzeuger mit 397 knapp 110 EUR/t weniger. Die Erzeugerpreise nähern sich damit auch wieder den Preisen in der Saison 2022/23 an. Zur Vermarktung der alten Ernte wird das Preisniveau nur noch vereinzelt genutzt, denn hier sind die Lager weitestgehend geräumt. Das Interesse an Vorkontrakten wächst jedoch. Hier sind mit 453,70 (425-515) EUR/t im Mittel gut 14 EUR/t mehr im Gespräch. Vereinzelt werden auch Umsätze in die Bücher geschrieben. Ölmühlen signalisieren regional ebenfalls Bedarf. 

Auf den Feldern haben die Minustemperaturen der vergangenen Tage bisher keine nennenswerten Schäden hinterlassen. Zum Teil waren die Bestände durch eine Schneedecke geschützt. Auch die hohe Feuchtigkeit führte bislang nicht zu größeren Beeinträchtigungen. 

Die Preise am heimischen Ölschrotmarkt konnten in den letzten Tagen zulegen, getrieben vor allem von den steigenden Rohstoffnotierungen an den internationalen Börsen. So erreichte die Sojabohnennotierung in Chicago zu Wochenbeginn ein 3-Monatshoch. In der Folge wurden prompte konventionelle Sojaschrotpartien am 14.01.2025 im Bundesdurchschnitt mit 355 EUR/t bewertet, ein Plus von 10 EUR/t auf Wochensicht. Auch GVO-freie Partien konnten sich gut behaupten und legten um 4 EUR/t auf 513 EUR/t zu. Insbesondere die durchwachsenen Witterungsbedingungen in Argentinien, dem wichtigsten Exporteur von Sojaschrot, stützten auch die Preise am hiesigen Kassamarkt. Beim Rapsschrot hat sich der Markt etwas belebt, wobei vor allem Abschlüsse für den späteren Bedarf bis zum Jahresende im Vordergrund stehen. Prompte Ware ist teilweise sehr knapp, so dass für Lieferungen ab Januar und Februar teilweise Aufschläge gefordert und durchgesetzt werden können. Vor diesem Hintergrund wurden am 14.01.2025 für prompte Partien Rapsschrot im Bundesdurchschnitt 282 EUR/t gefordert, rund 10 EUR/t mehr als eine Woche zuvor. 

Die Preise für Rapsöl setzen ihre Aufwärtsbewegung weiter fort. Während fob deutscher Mühle in der Vorwoche noch 1.095 EUR/t für Partien zur Lieferung ab Februar im Gespräch waren, werden zuletzt 1.135 EUR/t in Aussicht gestellt. Gleiches gilt für Partien fob Niederlande. Hier fällt das Plus mit 45 auf 1.125 EUR/t noch etwas deutlicher aus. Auch Mitte Januar beeinflusst die Kursbewegung für Raps in Paris die Preisentwicklung des Nachprodukts maßgeblich. Am heimischen Markt für Rapsöl bleiben die Umsätze indes weiterhin überschaubar. Konsumenten konnten ihren Bedarf für das 1. und 2. Quartal bereits größtenteils decken und agieren zurückhaltend. Lediglich Teilmengen dürften hier und da noch gesucht werden. Am Biodieselmarkt bleibt die Stimmung auch weiterhin getrübt. Um hier Umsätze zu generieren, müssten deutliche Zugeständnisse hinsichtlich der Margen gemacht werden. 

© AMI GmbH 2025

Download pdf