Informationen zu Ölsaaten-, Pflanzenöl- und Ölschrotpreisen

Kommentar: 09.04.2025 (AMI) – Die Pariser Rapsnotierungen drehten ins Minus. So verzeichnete der Fronttermin Mai vier Tage in Folge rote Zahlen und schloss am 08.04.2025 mit 517 EUR/t rund 9,50 EUR/t unter dem Niveau der Vorwoche. Auch Partien der kommenden Ernte rutschten ab, hier fiel das Minus sogar etwas deutlicher aus. Mit 475,50 EUR/t notierte der August-25-Kontrakt rund 14,25 EUR/t niedriger. Im Fokus der Kursbewegungen standen dabei insbesondere die Entwicklungen der übrigen Ölsaaten sowie die US-Zollpolitik. Mit den rückläufigen Vorgaben seitens der Pariser Börse geht es auch auf Großhandelsstufe abwärts. Franko Niederrhein sind bei leicht angehobenem Aufgeld (+1) am 09.04.2025 rund 534 EUR/t für Partien zur Lieferung ab April möglich, 9 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Für Partien franko Hamburg sind bei ebenfalls angehobener Prämie (+3) mit 532 rund 7 EUR/t weniger im Gespräch. Für Partien der Ernte 2025 sind bis zu 482 EUR/t möglich. Vor diesem Hintergrund ist bislang keine Belebung des Handels in Sicht. Zusätzlich limitiert werden die Umsätze durch die Unsicherheit hinsichtlich der politischen Entwicklungen und der daraus resultierenden Verschiebung der Warenströme. Auch auf Erzeugerebene bleibt es ruhig. Im Mittel sind für alterntige Ware 500,10 (440-531) EUR/t möglich und damit marginal weniger als die 500,50 EUR/t der Vorwoche. Nur sehr vereinzelt wurde etwas Raps der alten Ernte gehandelt, dabei blieben die Umsätze überschaubar. Andernfalls werden lediglich bestehende Kontrakte abgewickelt. Ohnehin sind die Lager weitestgehend geräumt. Für die kommenden Tage wird zudem die Ankunft eines großen Rapsimports aus Australien erwartet: Rund 66.000 t dürften im Rostocker Hafen gelöscht werden. Hinsichtlich der Vermarktung der kommenden Ernte herrscht aktuell große Verunsicherung über den optimalen Zeitpunkt. Im Bundesdurchschnitt sind dabei aktuell 451,00 (437-510) EUR/t im Gespräch, 2,50 EUR/t weniger als in der Vorwoche. Neben den anhaltenden geopolitischen Spannungen wächst zudem die Sorge vor einem erneut zu trockenen Vegetationsjahr. Auf leichten Standorten zeigen sich gebietsweise bereits erste Trockenschäden. Die Hoffnung auf baldige und flächendeckende Niederschläge ist groß. Andernorts gilt die Wasserversorgung bislang als ausreichend. Hier präsentieren sich die Feldbestände aktuell in einem überwiegend guten Zustand. Unterdessen laufen die Feldarbeiten auf Hochtouren. Insbesondere Pflanzenschutzmaßnahmen bestimmen aktuell das Tagesgeschehen. 

In den vorigen Handelstagen tendierten die Rapsschrotpreise am heimischen Markt im Sog der Terminmarktnotierungen nahezu durchweg schwächer. Am 08.04.2024 wurden für prompte Partien im Bundesdurchschnitt 283 EUR/t verlangt, 8 EUR/t weniger als noch eine Woche zuvor. Marktteilnehmer halten lieber ihre Positionen, Risiko wird nicht eingegangen. Die Unsicherheit bezüglich der globalen Entwicklungen aufgrund der Zollpolitik der USA ist groß. Vereinzelt finden sich Abnehmer am Markt, die dann aber weniger der alten und mehr der neuen Ernte kaufen. Insgesamt verläuft der Handel in ruhigen Bahnen, es bleibt abzuwarten, wann sich die Aktivität belebt. Am Sojaschrotmarkt zeigt sich ein ähnliches Bild. Für Partien mit 44 % ProFett wurden zuletzt im Schnitt 334 EUR/t verlangt. Das sind 2 EUR/t weniger als noch in der Vorwoche, die 325 EUR/t zum Wochenwechsel konnten aber hinter sich gelassen werden. GVO-freie Partien verloren auf Wochensicht 9 auf durchschnittlich 442 EUR/t an Wert. Marktteilnehmer verharren ebenfalls in zurückhaltender Position und warten lieber die weiteren Entwicklungen ab. Hinzu kommt, dass die Sojaernte in Südamerika regional flott vonstattengeht. In Brasilien befindet sie sich bereits auf der Zielgeraden, in Argentinien haben Niederschläge jedoch die Feldarbeiten verzögert. 

Die Großhandelspreise für Rapsöl drehen ins Minus. So werden zuletzt 1.000 EUR/t für Partien zur Lieferung ab August aufgerufen und damit 20 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Auch fob Niederlande geht es abwärts, auch wenn das Minus hier etwas weniger deutlich ausfällt. So sind hier zur Lieferung ab Mai rund 1.093 EUR/t im Gespräch und damit 7 EUR/t weniger. Druck kommt dabei von den rückläufigen Rohstoffnotierungen an der Pariser Börse. Mit den Preisrücknahmen bleibt die Handelsaktivität vorerst gering. In dem fallenden Markt herrscht vorerst Zurückhaltung. Ohnehin ist der Bedarf seitens des Lebensmitteleinzelhandels größtenteils gedeckt. Seitens des Energiesektors bleibt es unverändert ruhig. Hier passen die Preisvorstellungen weiterhin nicht überein, zumal Rohöl zuletzt gut 16 % an Wert einbüßte und damit auch die Offerten für Biodiesel unter Druck setzte. 

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