Informationen zu Ölsaaten-, Pflanzenöl- und Ölschrotpreisen

Kommentar: 19.03.2025 (AMI) – Rückläufige Canola-Notierungen in Kanada stellten auch in der 12. KW die Weichen für schwache Rapsnotierungen. Dabei blieben auch weiterhin die geopolitischen Entwicklungen im Fokus. Hinzu kam der zuletzt wieder feste Eurokurs, welcher die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Partien auf dem Weltmarkt schmälert. Nach sieben Tagen mit roten Zahlen und einem Verlust von knapp 38 EUR/t drehte der Fronttermin in Paris zuletzt jedoch wieder ins Plus. So schloss der Mai-25-Kontrakt am 18.03.2025 bei 471,25 EUR/t, rund 8,75 EUR/t unter dem Niveau der Vorwoche. Weniger deutlich fiel das Minus für Partien der Ernte 2025 aus. Mit den zuletzt notierten 465 EUR/t schloss der August-25-Kontrakt lediglich 0,75 EUR/t niedriger. Auch auf Großhandelsstufe kann das Vorwochenniveau nicht gehalten werden. Franko Hamburg sind zur Lieferung ab April am 19.03.2025 rund 476 EUR/t möglich, ein Minus von 9 EUR/t. Gleiches gilt für Partien franko Niederrhein, welche mit 479 ebenfalls 8 EUR/t verlieren. Partien der Ernte 2025 werden mit bis zu 471 EUR/t und damit 1 EUR/t teurer angeboten. Umsatz steht hier weiterhin nicht dahinter. So fußen die Mengenbewegungen einzig auf der Abwicklung bereits bestehender Kontrakte. Das aktuelle niedrige Preisniveau kann keine Partien aus Erzeugerhand locken. Im Bundesdurchschnitt werden Partien der Ernte 2024 für rund 450,30 EUR/t offeriert, ein Minus zur Vorwoche von 17,90 EUR/t. Damit bleiben die Offerten dennoch über dem Vorjahresniveau von 403 EUR/t. Vorkontrakte der Ernte 2025 werden mit 429,70 (401-485) EUR/t rund 13,50 EUR/t günstiger bewertet. Die Vermarktung der alten und neuen Ernte stagniert. Lediglich vereinzelt trennen sich Erzeuger von kleinen Partien – oft aus der Befürchtung heraus, dass sich die Preise weiter abwärts bewegen könnten. Ohnehin bestimmen auch weiterhin die Feldarbeiten den Alltag der Erzeuger. Regional ist bereits die zweite Stickstoffgabe erfolgt. Für Pflanzenschutzmittel ist der Temperaturunterschied zwischen Tag und Nacht regional noch zu groß. Die Feldbestände präsentieren sich weiterhin in einem guten Zustand. Allerdings melden einige Regionen einen zunehmenden Wasserbedarf, insbesondere auf leichten Standorten.

Die Preise am heimischen Rapsschrotmarkt haben etwas nachgegeben. Besonders die deutlichen Rückgänge bei der Rapssaat drückten auf den Markt. In der Folge traten die Mühlen aufgrund besserer Margen wieder verstärkt als Verkäufer am Markt auf. Am 18.03.2025 wurden für Partien zur sofortigen Lieferung im Bundesmittel 285 EUR/t genannt. Auch der nach wie vor geringe Preisabstand zum Sojaschrot lastet etwas auf den Preisen. Beim Sojaschrot ging es auf Wochensicht aufwärts. Im Schnitt waren für konventionelle Partien mit 44 % ProFett am 18.03.2025 rund 329 EUR/t im Gespräch, ein Plus von gut 4 EUR/t. GVO-freie LP-Partien legten um 5 auf 474 EUR/t zu. Das derzeit größte Thema ist der Handelskonflikt mit den USA. Die europäische sowie die deutsche Futtermittelbranche ist, wie es heißt, „zutiefst besorgt“ über die aktuelle Entwicklung. Anlass zur Sorge ist die Möglichkeit einer Ausweitung der am 1. April 2025 in Kraft tretenden Zölle auf US-Güter und -Waren, die auch Sojabohnen betreffen könnten. Erwartet wird, dass die Kommission – wie bereits bei Mais, Jeans, Whiskey usw. – auch hier 25 % ins Visier nehmen könnte. Immerhin sind die USA ein wichtiger Lieferant für die EU mit mehr als 5 Mio. t in der laufenden Saison und einem Anteil von mehr als 50 % an den gesamten Importen. Die Entwicklung könnte zu einem verstärkten Ausweichen auf Lieferungen aus Brasilien führen. Vorerst aber warten die Marktteilnehmer ab und hoffen auf eine Lösung des Streits am Verhandlungstisch.

Nach den Preisrücknahmen der vergangenen Wochen drehen die Großhandelspreise für Rapsöl zuletzt ins Plus. Fob deutscher Mühle werden zuletzt 1.015 EUR/t in Aussicht gestellt, 10 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Auch fob Niederlande geht es aufwärts. So sind hier mit 1.056 EUR/t zur Lieferung ab April rund 11 EUR/t mehr im Gespräch. Dabei hat sich der Verkaufsdruck merklich gelegt. Das spiegeln auch die teils ausverkauften Paritäten wider. Kaufinteresse für Rapsöl der alten Ernte wird nach wie vor signalisiert, ist jedoch auch schwierig zu bedienen. Der Kauf von Rapssaat gestaltet sich für Ölmühlen aktuell schwierig, denn bei dem niedrigen Preisniveau will kaum jemand verkaufen. So werden hier deutliche Prämien gezahlt, was sich auch in den zur Vorwoche steigenden Preisen für Rapsöl zeigt. Konsumenten konnten für die kommende Saison bereits einen Teil ihres Bedarfs decken. Auch der Energiesektor signalisierte zuletzt Kaufinteresse, nachdem sich die Margen etwas verbesserten.

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