WWF empfiehlt mehr heimisches Rapsöl statt Palmöl
DBV hält Ausstieg aus Biokraftstoffen aber für keine Lösung
Berlin, 1. September 2016. Die Empfehlung des Umweltverbandes WWF, statt Palmöl-Importen „wo immer möglich“ auf Pflanzenöle aus heimischer Erzeugung zurückzugreifen, stößt beim Deutschen Bauernverband (DBV) auf Zustimmung. Der WWF Deutschland hatte hierzu kürzlich eine Studie des Agrarforschungsinstitutes agripol vorgelegt. Demzufolge lassen sich rund 1 Mio. Tonnen des deutschen Palmölimportes von insgesamt 1,8 Mio. Tonnen durch Pflanzenöl aus heimischer Produktion ersetzen.
Dazu DBV-Vizepräsident Wolfgang Vogel: „Unser heimischer Raps- und Sonnenblumenanbau kann sich in Sachen Nachhaltigkeit sehen lassen, zumal unser Ertragspotential mit etwa 1,5 Tonnen Rapsöl je Hektar tatsächlich noch etwas höher ist als in der WWF-Studie angenommen. Weitere Vorteile sind erweiterte Fruchtfolgen und die Verfügbarkeit heimischer Eiweißfuttermittel in Form von Ölschrot. Diskussionen um Fleischverzicht wie in der WWF-Studie sind daher völlig verfehlt.“
Pauschale Empfehlungen zum Ausstieg aus landwirtschaftlichen Biokraftstoffen hält der Deutsche Bauernverband für keine Lösung. DBV-Vizepräsident Wolfgang Vogel: „Deutschland und Europa haben seit 2009 weltweit führende Systeme zur Nachhaltigkeitszertifizierung für Biokraftstoffe aufgebaut. Es besteht ein lückenloser Herkunftsnachweis beginnend beim Anbau bis zum Endkunden an der Tankstelle. Der Beitrag der Biokraftstoffe zur Treibhausgasminderung hat sich in Deutschland in den letzten Jahren fortlaufend erhöht. Gerade diese Klima-Effizienz, mehr Klimaschutz mit Biokraftstoffen, sollte stärker anerkannt und über 2020 hinaus in der EU fortgeführt werden.“