Witterung verzögert Rapsaussaat
UFOP weist auf Aussaattermine in der ersten Septemberdekade hin
Berlin, 27. August 2018 – In diesem Jahr behindern die auch über die Monate Juli und August in weiten Teilen Deutschlands ausgebliebenen normalen Niederschläge die Bestellung der Felder mit Winterraps. Vor diesem Hintergrund verweist die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP) auf die Möglichkeit, mit modernen spätsaatverträglichen Rapssorten noch in der ersten Septemberdekade Raps erfolgreich auszusäen. Darüber hinaus kann eine spätere Aussaat in diesem Jahr sogar vorteilhafter sein, da der warme Boden bei Frühsaaten phytosanitäre Probleme fördert. Empfehlenswert sind erhöhte Saatstärken sowie eine Beizung zur Förderung der Jugendentwicklung gegen Falschen Mehltau.
Auch wenn die Erzeugerpreise für Raps angesichts der durch die Dürre bedingten sehr niedrigen Erträge der Ernte 2018 bislang noch nicht im gewünschten Maße angezogen haben, ist mittelfristig der Rapsmarkt doch als attraktiv einzuschätzen. Betriebswirtschaftlich von großer Bedeutung ist weiterhin der erhebliche Vorfruchtwert von Raps von bis zu 300 EUR je Hektar. Bei der Bewertung des Vorfruchtwertes sind neben den arbeitswirtschaftlichen Aspekten die Auswirkungen auf die Bodenfruchtbarkeit, die Unkrautsituation und die Eindämmung von Schaderregern zu beachten. So fördert Raps durch seine lange Bodenbedeckung, die starke Pfahlwurzeln und die großen Mengen an Ernte- und Wurzelrückständen die biologische Aktivität sowie die Strukturbildung des Bodens und die Biodiversität. Aus früheren Fruchtfolgedauerversuchen liegen Daten zu den Mehrerträgen des Weizens nach Raps in Höhe von 7 bis 20 Dezitonnen je Hektar vor, die heute noch Gültigkeit besitzen. In der Praxis werden diese Mehrerträge mit rund 10 Prozent bemessen, wobei der Rapsweizen darüber hinaus durch Einsparungen an N-Düngung und Pflanzenschutz deutlich vorzüglicher ist als Stoppelweizen. Insbesondere bei der Auflockerung getreidereicher Fruchtfolgen kann keine andere Kultur der Raps ersetzen.
Der heimische Ölmarkt bietet gute Perspektiven für den Absatz von Rapsöl als hochwertiges Speiseöl und als umweltfreundlicher Biokraftstoff. Die Verarbeitungskapazität deutscher Ölmühlen für Rapssaat beträgt rund 9 Millionen Tonnen, so dass sie für den Anbau in Deutschland aufnahmefähig sind.