Berlin, 12. Oktober 2012 – Nach Angaben des Agrarmarktinformationsdienstes, AMI, wird seit dem 01. Oktober 2012 so genannte Übergangsware von den Biodieselherstellern angeboten. Die Rohstoffzusammensetzung für Biodiesel orientiert sich an dem sogenannten Cloud-Filter-Plugging-Point (CFPP-Wert). Dieser Wert gibt in Grad Celsius die Temperatur an, ab der der Kraftstoff nicht mehr die erforderliche Filtrierbarkeit besitzt. Schlimmstenfalls kommt es zu Filterverstopfungen und motortechnischen Problemen. Rapsöl ist daher der Rohstoff zur Sicherstellung der Winterqualität von Biodiesel und erklärt den hiermit verbundenen Preisanstieg (Grafik).
Für die Klimaregion zu der Deutschland in Europa gehört, sind folgende Zeiträume und CFPP-Werte gemäß der DIN EN 14214 zu beachten: 15.04. – 30.09. max. 0 °C, 01.10. – 15.11. max. -10 °C, 16.11. – 28.02. max. -20 °C und 01.03. – 14.04. max. -10 °C. Die Anforderung an die Fließfähigkeit von Biodiesel kann insbesondere im Winter nur mit Biodiesel, hergestellt aus Rapsöl, erfüllt werden. Bedingt durch seine Fettsäurezusammensetzung erfüllt RME auch bei -12 °C noch die erforderlichen Fließfähigkeitseigenschaften für Hochdruckeinspritzsysteme und Verbrennung im Motor. Durch Additive, sog. Fließverbesserer, erfüllt RME als Reinkraftstoff ohne Probleme die Temperaturanforderung von -20 °C und darüber hinaus. Diese Anforderung ist ebenfalls in der 36. BImSchV verankert und damit Gegenstand der nachzuweisenden Normkonformität gegenüber den Hauptzollämtern. Diese Anforderung gilt für die Verwendung von Biodiesel als Reinkraftstoff (Steuerbegünstigung) als auch für die Beimischung (Quotenanrechnung). Der Zoll kann diesen Qualitätsparameter überprüfen lassen.
FAME wird durch Umesterung verschiedener Pflanzenöle hergestellt oder Methylester unterschiedlicher Rohstoffherkünfte miteinander gemischt. RME wird nach Angaben des Verbandes der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB) hingegen vorrangig aus nachhaltig zertifziertem Rapsöl hergestellt. Dies erklärt den Preisanstieg beim Wechsel von Sommer- auf Übergangs- und Winterware. Untersuchungen bestätigen, dass die Additive zur Verbesserung der Fließfähigkeit bei Palmöl nicht und bei Sojaöl, bedingt durch die im Vergleich zu Rapsöl unterschiedliche Fettsäurestruktur, nur eingeschränkt zu einer Verbesserung der Winterqualität führen.
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