UFOP-Vorsitzender fordert verlässliche Rahmenbedingungen ein
Berlin, 21. September 2017. Anlässlich der Mitgliederversammlung der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP) hat der Vorsitzende der UFOP, Wolfgang Vogel, den Mangel an Verlässlichkeit in vielen Politikbereichen kritisiert. Viele politische Entscheidungen der letzten Monate hätten die Marktteilnehmer zum Teil fassungslos zurücklassen. Die UFOP-Mitgliederversammlung stimmte außerdem der Aufnahme der Sojapflanze in den Förderbereich der UFOP zu.
In seinem Rechenschaftsbericht zur UFOP-Mitgliederversammlung stellte der UFOP-Vorsitzende den Mangel an Verlässlichkeit heraus, der sich wie ein roter Faden im Berichtszeitraum durch die verschiedenen Arbeitsbereiche der UFOP gezogen habe. Hier sei die Biokraftstoffpolitik, aber auch die Agrarpolitik und hier speziell die Situation der Pflanzenschutzmittel-Zulassung zu nennen. Landwirte, Züchter, oder Betreiber von Ölmühlen und von Biodieselanlagen: alle seien Unternehmer, die bei einer Investitionsentscheidung viele Jahre im Voraus planen müssten. Dieser Zeitraum umfasse nicht nur eine Wahlperiode, sondern meist weit mehr als zehn Jahre. Dies sei offenbar vielen politisch Verantwortlichen nicht mehr bewusst.
Im Bereich Pflanzenschutz sei die Zulassung neuer, effizienter Wirkstoffe oberstes Ziel. Darüber hinaus sei die Branche aber auch gefordert, neue Ansätze für die Gesunderhaltung der Kulturpflanzen intensiver zu verfolgen, zum Beispiel die Erweiterung von Fruchtfolgen und ackerbauliche Maßnahmen zur Bestandsführung.
Dies biete Potenziale insbesondere für den Anbau von Körnerleguminosen. Nur gesunde und leistungsfähige Bestände könnten im Sinne der Nachhaltigkeit die Stickstoff-Düngung möglichst effizient in Ertrag umsetzen.
Das kürzlich von der EU-Kommission erlassene Verbot des Einsatzes von Pflanzenschutzmittel beim Anbau von Leguminosen auf der ökologischen Vorrangfläche sei ein gutes Beispiel dafür, wie die von vielen geforderte heimische Eiweißpflanzenerzeugung von Nicht-Regierungsorganisationen für eine Kampagne gegen den Pflanzenschutz-Einsatz in der modernen Landwirtschaft ausgespielt werde, auf Kosten der Verlässlichkeit.
Weitere Themen seines Berichtes waren die aktuelle Anbausituation, die Entscheidung zur Absenkung der Importzölle für argentinischen Biodiesel, die den Angebotsdruck möglicherweise weiter verschärfen wird und die aktuelle Debatte um den Dieselmotor. Gerade die Diskussion um die Neufassung der Erneuerbare Energien-Richtlinie der EU zeige, so der UFOP-Vorsitzende, wie wichtig die Zusammenarbeit auf europäischer Ebene in der COPA-COGECA und in der Europäischen Ölsaaten Allianz (EOA) sei.
Die UFOP-Mitgliederversammlung hat anschließend der Aufnahme der Sojapflanze in den Förderbereich der UFOP zugestimmt. Der Sojaanbau hatte in den vergangenen Jahren in Deutschland eine erfreuliche Entwicklung genommen. Die Erweiterung des Tätigkeitsfeldes der UFOP um diese Pflanze wird als sinnvoll erachtet, unter anderem zur Verstetigung der Forschungsaktivitäten.