UFOP mit neuen Informationsmaterialien zur EuroTier
Berlin, 03.11.2014 – Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP) stellt anlässlich ihres Messeauftrittes zur EuroTier auf dem Proteinmarkt-Gemeinschaftsstand drei neue Informationsbroschüren vor.
In der UFOP-Praxisinformation „Rapsextraktionsschrot in der Sauen- und Ferkelfütterung“ erläutern Dr. Manfred Weber, Landesanstalt für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau Sachsen-Anhalt, und Dr. Wolfgang Preißinger, Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, aktuelle Versuchsergebnisse und geben davon abgeleitete Einsatzempfehlungen. Die entsprechenden Daten zeigen eindrucksvoll, dass Rapsextraktionsschrot im Alleinfutter sowohl bei säugenden Sauen bis zu 10 Prozent als auch für die Ferkelaufzucht – bis 5 Prozent im Aufzuchtfutter 1 und bis zu 10 Prozent im Aufzuchtfutter 2 – gut geeignet ist. Bei tragenden Sauen kann sogar der gesamte Anteil an Proteinfuttermitteln aus Rapsextraktionsschrot bestehen.
In der neu aufgelegten und komplett überarbeiteten UFOP-Praxisinformation „Körnerleguminosen: Konservieren oder Silieren?“ stellt Dr. Johannes Thaysen, Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein, Möglichkeiten zur Haltbarmachung von Körnerleguminosen mit Wassergehalten über 14 Prozent ohne Trocknung vor. Die Konservierung mit organischen Säuren – meist mit Propionsäure oder Mischungen mit anderen Säuren – ist ein bewährtes, lange bekanntes Verfahren. Maßgeblich wird die relative Vorzüglichkeit dieses Verfahrens von dem Preis der Säure und dem Feuchtegehalt der Körnerleguminosen bestimmt. Das Verfahren lohnt sich immer dann, wenn Kornfeuchten bis maximal 22 Prozent vorliegen. Bei höheren Feuchtegehalten ist auf das Silierverfahren umzusteigen. Bei der Silierung kommt das Konservierungsprinzip der luftdichten Lagerung mit der Bildung von geringen Mengen an Gärsäuren und der pilzabtötenden CO2-Bildung zum Tragen. Stabilitätswirksame Gärsäuregehalte treten bei Körnerleguminosen ab circa 25 Prozent Feuchte ein, wobei die Fermentation für die aerobe Stabilität aufgrund der geringen Säurebildung eine nur geringe Bedeutung besitzt. Körnerleguminosen können dabei sowohl in einem physiologisch feuchteren Stadium (Ende der Teigreife) bei circa 30 Prozent Feuchte gedroschen und einsiliert werden, als auch in der Vollreife mit Wasser wieder angefeuchtet werden. Die Mähdruschernte bei höheren Feuchtegehalten ist technologisch unproblematisch. Als Vorteile einer früheren Ernte sind eine bessere Maschinenauslastung, geringere Verpilzung und die frühere Feldräumung zur nachfolgenden Bestellung zu nennen.
Für die Proteinergänzung von MiIchkuhrationen wird verstärkt über den kompletten Verzicht auf Sojaextraktionsschrot diskutiert. Die UFOP-Broschüre „Milchkuhfütterung ohne Sojaextraktionsschrot“ zeigt beispielhaft entsprechende Rationsgestaltungen auf. Als alternative Proteinfuttermittel bieten sich Rapsextraktionsschrot und Körnerleguminosen an. Die Berechnung der notwendigen Einsatzmengen basiert auf den Maßstäben des Proteinbewertungssystems für Milchkühe. Die Rationen wurden für Leistungsgruppen mit einem Milchleistungsniveau von 20, 30 und 40 Liter Tagesgemelk je Kuh ausgelegt. Es werden fünf verschiedene Rationstypen berücksichtigt, die sich in ihren Grobfutteranteilen hinsichtlich Gras-, Mais- und Kleegrassilage sowie einer Variante Ergänzung mit Luzerneheu unterscheiden. Außerdem wird der Einfluss von behandelten Blauen Lupinen auf die quantitative Proteinergänzung im sehr hohen Leistungsbereich dargestellt.
Die UFOP-Informationen stehen Ihnen nachfolgend als kostenloser Download zur Verfügung:
Praxisinformation Körnerleguminosen – Silieren oder Konservieren
Praxisinformation Rapsextraktionsschrot in der Sauen- und Ferkelfütterung
Broschüre Milchkuhfütterung ohne Sojaextraktionsschrot
Oder besuchen Sie uns vom 11. bis 14. November 2014 in Hannover auf dem Proteinmarkt-Messestand in Halle 15 Stand F22.