UFOP fordert intensivere wissenschaftliche Befassung mit iLUC-Phänomen
Berlin, 12. Dezember 2013 – Nachdem sich die EU-Energieminister in ihrer heutigen Sitzung nicht auf einen Kompromissvorschlag zur Änderung der EU-Biokraftstoffpolitik einigen konnten, fordert der Vorsitzende der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP), Wolfgang Vogel, die nächsten Monate für eine intensivere Befassung mit der wissenschaftlichen Grundlage der Bewertung möglicher indirekter Landnutzungseffekte zu nutzen.
Vogel beurteilt es als positives Signal, dass sich auch der EU-Energieministerrat nicht auf einen Vorschlag zur Änderung der EU-Biokraftstoffpolitik verständigen konnte, nachdem sich das Europäische Parlament ebenfalls gegen die Erteilung eines Mandates für die Trilog-Verhandlungen ausgesprochen hat. Er sieht dies als weiteren Schritt in Richtung einer wissenschaftlichen Herangehensweise bei der Bewertung möglicher Effekte als Folge der Umsetzung der Ziele der Erneuerbaren-Energien- und der Kraftstoffqualitätsrichtlinie.
„Die bisher vorliegenden Erkenntnisse zu iLUC eignen sich nicht als Grundlage für eine weitreichende Kehrtwende in der EU-Biokraftstoffpolitik. Daher ist die sowohl von vielen Abgeordneten des Europäischen Parlamentes als auch von einigen Mitgliedstaaten vorgebrachte Kritik an der Berichterstattung mit iLUC-Maluswerten bei der Treibhausgas-Bilanzierung mehr als berechtigt.“ Die nächsten Monate müssten daher für eine intensive Befassung mit den wissenschaftlichen Grundlagen genutzt werden, um die derzeit emotional geführte Debatte zu versachlichen.
Der UFOP-Vorsitzende erkennt an, dass sowohl das Europäische Parlament als auch Vertreter einiger Mitgliedstaaten eine Vielzahl der Bedenken der Biokraftstoffbranche berücksichtigt haben. Er begrüßt außerdem, dass sich die deutsche Delegation in der heutigen Sitzung des Energieministerrates erneut für eine Kürzung der Liste der mehrfach anrechenbaren Abfall- und Reststoffe ausgesprochen hat. Notwendig sei aber auch eine Zielfortschreibung der EU-Biokraftstoffpolitik über das Jahr 2020 hinaus.