UFOP fördert Vorhaben zur Untersuchung einer verminderten Entzündungsreaktion im menschlichen Fettgewebe durch Rapsöl
Berlin, 31. März 2010 – Aktuell startet eine Humanstudie zur Klärung der Hypothese, dass Rapsöl die Freisetzung gastrointestinaler Hormone und deren Einfluss auf Entzündungsreaktionen im Fettgewebe bei moderat adipösen Probanden positiv beeinflusst. Weiterhin soll die direkte Wirkung der im Rapsöl enthaltenen alpha-Linolensäure auf die Entzündungsreaktionen in Fettzellen untersucht werden. Die Studie wird durchgeführt von einem Forschungsteam unter Leitung von Prof. Dr. med. Andreas Pfeiffer am Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DifE) mit Unterstützung der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP). Aus den Untersuchungen werden diätetische Empfehlungen zur Ernährung bei Adipositas und Metabolischem Syndrom erwartet. Bei Bestätigung der Arbeitshypothese könnte Rapsöl so einen wichtigen Beitrag zur Prävention eines Typ 2 Diabetes mellitus leisten.
In der Studie erhalten männliche Probanden über einen Zeitraum von vier Wochen mit Hilfe einer Rapsöl angereicherten Ernährung 4 Gramm alpha-Linolensäure pro Tag. Die Kontrollgruppe erhält über den gleichen Zeitraum eine Olivenöl angereicherte Kost. Nach Ablauf der vier Wochen werden nach 12 Stunden Nahrungskarenz Blutzucker, Insulin, Glucose-dependent Insulinotropic Polypeptide (GIP), LDL, VLDL, HDL, TG, und Entzündungsparameter (MCP-1, MCP-2) bestimmt. Es wird eine periumbilikale Biopsie des subkutanen Fettgewebes durchgeführt. Außerdem erhalten die Probanden, ihrer Gruppe entsprechend, eine definierte Testmahlzeit. Sechs Stunden nach der Testmahlzeit wird erneut eine Fettgewebsbiopsie durchgeführt. Aus den Fettgewebsproben wird RNA isoliert und mittels PCR werden inflammatorische Parameter (MCP-1, MCP-Entzündungsreaktion2, Interleukin-6, TNFa, F4/80) bestimmt.
Es wird erwartet, dass die Probanden der Rapsöl-Gruppe einen deutlich geringeren Plasma-GIP-Spiegel sowie eine deutlich geringere Entzündungsreaktion im Blut und Fettgewebe zeigen. Dies würde einen Hinweis auf eine verbesserte Insulinempfindlichkeit des Fettgewebes durch Rapsöl geben.
Geringgradige Entzündungsreaktionen im Fettgewebe im Rahmen der Adipositas tragen zur Entwicklung von Insulinresistenz und Diabetes mellitus bei. Fetthaltige Nahrung setzt im Dünndarm Hormone wie das GIP frei. GIP vermittelt u.a. eine verstärkte Fettsäurenaufnahme in Fettzellen. Der GIP Signalweg könnte also für eine vermehrte Fettdeposition von Bedeutung sein. Käme es durch die Verabreichung von Rapsöl bzw. bedingt durch dessen spezielle Fettsäurenkomposition zu einer Modulation der GIP-Sekretion und -Antwort, dann wäre dies aus metabolischer Sicht von großem Interesse.