UFOP legt Studie zu Raps-Fruchtfolgen unter der neuen Düngeverordnung vor
Abschlussbericht der Autoren Dr. Reimer Mohr und Katharina Jerchel
Berlin, 05.12.2017. Im Mai bzw. Juni 2017 sind die neuen Regelungen des Düngegesetzes und der Düngeverordnung in Kraft getreten, die zukünftig die gute fachliche Praxis bei der Anwendung von Düngemitteln regeln. Ziel ist die Verminderung von Risiken des Stickstoffeintrags im Grundwasser zur Erfüllung der Anforderungen gemäß der EU-Nitratrichtlinie sowie der NEC-Richtlinie zur Reduzierung der Ammoniak-Emissionen.
Vor diesem Hintergrund hatte die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP) die Hanse Agro Unternehmensberatung GmbH mit der Erstellung einer Studie zur Untersuchung der Wirtschaftlichkeit und der Treibhausgasbilanz von Fruchtfolgen mit und ohne Raps beauftragt und zwar unter Berücksichtigung der neuen Düngeverordnung. Differenziert nach typischen regionalen Standorten und für diese Standorte repräsentative Fruchtfolgesysteme wurde die Wirtschaftlichkeit des Rapsanbaus bzw. der Fruchtfolgesysteme untersucht. Maßgabe waren die Rahmenbedingungen der novellierten Düngeverordnung einschließlich der Verwendung von organischem Dünger (Gülle). Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass sich deutschlandweit der Ackerbau in den kommenden Jahren verändern wird. Zur Erfüllung der Anforderungen der Düngeverordnung werden Fruchtfolgen deutlich vielfältiger ausgestaltet sein müssen. Die Studie ermöglicht im Hinblick auf die regional sehr unterschiedlichen bzw. typischen Standortanforderungen eine Differenzierung der Fruchtfolgesysteme bei der Wahl der Hauptkulturen.
Die Studie stellt eine deutschlandweite Betrachtung vor, differenziert nach guten bzw. Grenzstandorten sowie Mittelgebirgs- und Übergangslagen. Für die Beurteilung der Wettbewerbsfähigkeit wurde die Grundrente der Fruchtfolgen ermittelt und neben dem Ertrag insbesondere Düngung, Pflanzenschutz und Bodenbearbeitung an die jeweilige Rotation angepasst. Die N-Düngemenge wurde entsprechend dem Bedarfswert festgelegt, wobei für jede Fruchtfolge zwei Varianten betrachtet wurden: rein mineralische Düngung und mineralisch organische Düngung. Der umfassende Anhang der Studie ermöglicht einen vertiefenden Einblick in die auf die regionalen Ansprüche bezogenen Anforderungen des landwirtschaftlichen Betriebes für die Fruchtfolgegestaltung. Die Studie liefert damit wichtige praxisrelevante Hinweise für die zukünftige Ausgestaltung der Fruchtfolgen unter Berücksichtigung der Restriktionen der Düngeverordnung.
Die Studie steht als Download kostenfrei zur Verfügung unter: https://www.ufop.de/medien/downloads/agrar-info/forschung/ und kann hier direkt heruntergeladen werden.