Sojabohnenblüte 2022

Soja – Die nachhaltige Alternative zu Soja

Berlin, 4. Juli 2022 - Klein und auf den ersten Blick kaum zu erkennen, zeigen sich aktuell die Blüten der Sojapflanzen in Deutschland auf eine Fläche von etwa 45.000 ha. Damit hat sich der Anbau dieser Hülsenfrüchte innerhalb von sechs Jahren mehr als verdoppelt. Die Nachfrage nach Sojabohnen heimischer Herkunft ist so groß, dass sie das Angebot aktuell bei weitem übersteigt. Vor allem in Baden- Württemberg und Bayern gedeihen die wärmeliebenden Pflanzen und sind in diesen Regionen bereits die wichtigste Körnerleguminosenart. Aber auch in anderen Regionen in der Mitte Deutschlands werden Erfahrungen mit dem Anbau gesammelt und hier besteht ebenfalls Potenzial für nennenswerte Flächenumfänge.

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„Bis zu 100.000 ha kann die Anbaufläche in den nächsten Jahren anwachsen“, schätzt Stephan Arens, Geschäftsführer des Branchenverbands UFOP. Dass die Perspektiven für Sojabohnen aus heimischem Anbau gut sind, liegt vor allem an ihrem Image. „Grundsätzlich gentechnikfrei, ohne weite Transportwege, unter deutschen Umwelt- und Sozialstandards angebaut, sind sie die nachhaltige Alternative zu Sojabohnen aus Nord- und Südamerika“, erklärt Arens den Run auf den ehemaligen Exoten mit mittlerweile deutschen Wurzeln. Egal, ob traditioneller Wurstwarenhersteller mit vegetarischen und veganen Alternativen im Sortiment oder etablierter Tofuproduzent aus Deutschland – Lebensmittelhersteller werben mit der heimischen Herkunft ihres Rohstoffs. „Als Folge sind die Preise, die Händler für das begehrte hiesige Soja zahlen, höher als je zuvor. Dies gilt sowohl für konventionell als auch für ökologisch angebaute Pflanzen“, so Arens.

Wegbereiter für diese Erfolgsstory sind deutsche Pflanzenzuchtunternehmen. Sie haben sich seit mehr als zehn Jahren intensiv mit der Sojapflanze befasst und haben an das hiesige kühle Klima angepasste, robuste Sorten hervorgebracht. Diese Sorten konnten die Landwirte auch mit ihren Erträgen überzeugen, so dass die Landwirt:innen zunehmend auf diese hierzulande „neue“ Körnerleguminose setzen.

Die UFOP setzt sich intensiv für eine Ausweitung des Anbaus ein, denn neben dem Schutz des südamerikanischen Regenwalds sprechen auch andere ökologische Gründe für den heimischen Anbau. Sojabohnen sind in Deutschland ein Bestandteil der Fruchtfolge, die sie gleichzeitig erweitern und bereichern. Eine Anbaupause von mindestens zwei Jahren trägt zur Gesunderhaltung der Böden bei. Wie alle anderen Hülsenfrüchte leben Sojabohnen in einer Symbiose mit Knöllchenbakterien, die sich an den Wurzeln der Pflanzen ansiedeln. Die Pflanzen versorgen die Bakterien über ihre Photosynthese mit lebensnotwendigen Nährstoffen. Die Bakterien wiederum sind in der Lage, Stickstoff aus der Luft zu binden und an die Pflanzen abzugeben. Davon profitiert nicht nur die „Wohngemeinschaft“, sondern auch Umwelt und Landwirtschaft, denn es muss weniger Stickstoffdünger im Ackerbau eingesetzt werden. Nach der Ernte verbleiben auch noch stickstoffreiche Pflanzenreste auf den Feldern, die den Folgekulturen wie Weizen wiederum als Dünger dienen. Zusätzlich hinterlassen Sojabohnen einen aufgelockerten, fein krümeligen Boden, so dass die Landwirte den Pflug in der Scheune stehen lassen und direkt die Aussaat der nächsten Fruchtfolgekultur vorbereiten können.

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