Rapsernte 2014: Moderne Rapssorten stellen ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis
Berlin, 29. August 2014 – Die deutschen Rapsbauern haben ein beeindruckendes Ergebnis eingefahren: Laut heutiger Mitteilung des Bundesministeriums für Landwirtschaft und Ernährung (BMEL) wurde auf knapp 1,4 Millionen Hektar die zweithöchste deutsche Rapsernte in Höhe von rund 6,2 Millionen Tonnen eingebracht. Nur 2009 wurde mit 6,3 Millionen Tonnen mehr geerntet. Dies ist den hohen Erträgen zu verdanken, die mit bundesweit durchschnittlich 44,5 Dezitonnen je Hektar über 8 Prozent über denen des Vorjahres lagen. Die Ölgehalte fallen im Schnitt mit deutlich über 43 Prozent ebenfalls hoch aus.
Die Hektarerträge überzeugen in fast allen Bundesländern mit deutlich mehr als 40 Dezitonnen je Hektar. Hervorzuheben sind die Durchschnittserträge in Sachsen- Anhalt und Baden-Württemberg mit bislang noch nie erreichten 47,6 bzw. 47,3 Dezitonnen je Hektar. Hinter dem Ergebnis von Sachsen-Anhalt stehen insgesamt rund 132.000 Hektar Anbaufläche. Aber auch in anderen flächenstarken Rapsanbauregionen wie Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein konnten historisch höchste Ertragsmittel von 45 Dezitonnen je Hektar und mehr erreicht werden. Die heute vorgestellten Daten belegen das hohe Leistungsniveau der in Deutschland angebauten modernen Rapssorten. Auch die Ölgehalte von im Mittel deutlich über 43 Prozent sind Ausdruck dieser Leistungsfähigkeit.
Wenig erfreulich ist allerdings die Entwicklung der Erzeugerpreise. Seit Mitte April 2014 haben sie sich bereits in Erwartung der weltweit guten Ernten nach unten bewegt. Hier macht sich schmerzlich bemerkbar, dass nicht nur die deutschen Ackerbauern eine sehr gute Rapsernte eingefahren haben, sondern auch andere Berufskollegen in wichtigen europäischen Erzeugerländern. Dazu kommen die prognostizierten Rekord-Sojaernten in Nord- und Südamerika, die aktuell preislich den Spielraum nach oben begrenzen.
Dennoch gilt, dass Raps im Ackerbau eine ökonomisch attraktive Kulturart ist. Als tragende Blattfrucht ist sie in getreidereichen Fruchtfolgen nicht wegzudenken. Dazu kommt, dass beim Raps für Ölgehalte oberhalb von 40 Prozent attraktive Zuschläge zum Kontraktpreis gezahlt werden. Bei hohen Ölgehalten wie zur Ernte 2014 werden die Erzeugerpreise im Vergleich zum Vorjahr also nicht nur durch die hohen Erträge, sondern auch durch die Zusatz-Vergütung für den höheren Ölgehalt teilweise kompensiert.
Und auch die prognostizierten hohen Sojaernten in Nord- und Südamerika sind längst noch nicht erfolgreich geerntet und weltweit vermarktet, Transport- und Logistikprobleme hatten in den vergangenen Jahren immer wieder dazu geführt, dass die Ware die Verladestationen und -häfen gar nicht erreicht hat. Dadurch könnten sich in den nächsten Wochen und Monaten durchaus Aussichten auf wieder steigende Erzeugerpreise ergeben.