Rapsblüte 2013
Berlin, 02. Mai 2013 – Später als im vergangenen Jahr, jedoch imposant wie immer, blüht in diesem Jahr der Raps in Deutschland. Auf etwa 1.4 Millionen Hektar präsentieren sich die Rapsfelder jetzt drei Wochen lang in intensivem Gelb. Die leichte Verspätung der Rapsblüte hat ihre Ursache im Winter, der in diesem Jahr viel länger dauerte als erwartet. Bis in den März hinein waren viele Rapsflächen mit einer Schneedecke überzogen. Das war für die jungen Pflanzen jedoch kein Problem. Sie haben einfach unter dieser Schneedecke überwintert. Die Decke aus verharschtem Schnee währte in diesem Jahr nur kurz, so dass der Raps weder erdrückt noch vom Sauerstoff abgeschnitten wurde. Mit den rasch steigenden Temperaturen im April fiel dann der Startschuss für ein beeindruckendes Schauspiel auf den Feldern. Die Pflanzen „explodierten“ regelrecht und holten im Frühjahr im Handumdrehen zwei Wochen Vegetationsverzug auf.
Es gibt kaum eine andere Pflanze, der man im Frühling so regelrecht beim Wachsen zusehen kann wie dem Raps. Ursache ist das im Vergleich zu Getreide viel stärker verzweigte Wurzelwerk mit zahllosen Härchen, die die Wurzeloberfläche noch einmal um ein Vielfaches vergrößern.
Raps wird auch als „Stickstoffpumpe“ bezeichnet, denn er saugt den Stickstoff, den die Landwirte im Frühjahr als Dünger ausbringen, regelrecht auf. Zusammen mit einer vielerorts guten Wasserversorgung führte das dazu, dass die Rapspflanzen in diesem Jahr in kurzer Zeit in die Länge schossen und sich optimal verzweigten. An diesen Verzweigungen bzw. an der Dichte der Rapsblütenstände kann der Fachmann das Ernteergebnis abschätzen. Und so wie es momentan aussieht, wird die Ernte im Juli trotz des langen Winters im Vergleich zum Vorjahr nur etwas geringer ausfallen.
Mit der Ernte wird ein Anbauzyklus von insgesamt 11 Monaten zu Ende gehen, der im letzten August mit der Aussaat begonnen hat und nun mit der Blüte in April und Mai seinen attraktiven Höhepunkt erlebt.
Raps ist heute die wichtigste heimische Ölpflanze, die eigentlich – wenn man es ganz genau nimmt – eine Eiweißpflanze ist. Die kleinen schwarzen Rapssaatkörner bestehen nämlich durchschnittlich nur zu 42 Prozent aus hochwertigem Rapsöl, das als Speiseöl und Kraftstoff verwendet wird. Der größere Teil der rund 5 Millionen Tonnen Rapssamen, die geerntet werden, setzt sich aus wertvollem Eiweiß zusammen. Je nach Herstellungsverfahren nennt man diesen Eiweißanteil, der beim Pressen der Saat anfällt, Rapskuchen oder Rapsschrot. In der Rinder-, Schweine- und auch Geflügelmast ist das Rapseiweiß auf Grund seiner Qualität von ganz zentraler Bedeutung. Und besonders wichtig: Rapsschrot ersetzt als Proteinquelle Sojaimporte im Umfang von umgerechnet 1 Million Hektar.
Pressefotos zur Rapsblüte 2013 finden Sie hier.