Klimaschutz tanken – zukunftsfähig unterwegs!“ - Startschuss für den 22. Fachkongress „Kraftstoffe der Zukunft 2025“ gefallen

 

Am 20. und 21. Januar diskutieren mehr als 70 Redner auf dem 22. Fachkongress für erneuerbare Mobilität „Kraftstoffe der Zukunft“ über Maßnahmen zur Erreichung der Klimaschutzziele im Verkehr. Im Zentrum der Vorträge und Diskussionsrunden stehen der innovative Einsatz und die technische Weiterentwicklung von erneuerbaren Kraftstoffen im Mobilitätssektor. 

Die Vorstandsvorsitzende des Bundesverband Bioenergie (BBE), Marlene Mortler, eröffnete den zweitägigen Kongress „Kraftstoffe der Zukunft“. In der ersten von insgesamt fünfzehn Sessions wurden die Klimaschutzziele im Verkehr diskutiert und das Potential nachhaltiger Kraftstoffe und Antriebstechnologien beleuchtet. Marlene Mortler erläuterte die künftigen Herausforderungen für erneuerbare Kraftstoffe in einem zunehmend komplexeren Regelungs- und Marktumfeld: „Damit die Klimaschutzlücke geschlossen werden kann und alle erneuerbaren Optionen ihr Potenzial entfalten können, muss die Treibhausgasminderungs-Quote auf mindestens 37 Prozent im Jahr 2030 deutlich angehoben und für die langfristige Planungssicherheit zudem bis 2040 fortgeschrieben werden. Aktuell verschenkt Deutschland mit der künstlich niedrig angesetzten Obergrenze zur Anrechnung nachhaltiger Biokraftstoffe aus Anbaubiomasse erhebliches Klimaschutzpotenzial, weshalb diese Obergrenze im Zuge der RED III-Umsetzung auf das europarechtlich zulässige Maß von 5,3 Prozent angehoben werden sollte.“ 

Hartmut Höppner, Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr (BMDV), stellte in seinem Vortrag heraus, wie die Klimalücke im Verkehr durch erneuerbare Kraftstoffe gefüllt werden kann: „Erneuerbare Kraftstoffe sind wichtig, um unsere Klimaziele im Verkehr zu erreichen. Sie ermöglichen es, vorhandene Technologien klimaneutral zu betreiben. Um ihr Potential schnell zu heben, brauchen wir klare gesetzliche Rahmenbedingungen. In Kombination mit einer gezielten finanziellen Förderung schaffen wir so Anreize für Investitionen in den Hochlauf klimafreundlicher Kraftstoffe und damit für mehr Klimaschutz.“ 

Niels Anspach, Vizepräsident Wertschöpfungskette Biokraftstoffe der BP Europa SE, erläuterte, wie Biokraftstoffe den Übergang zu Netto-Null in verschiedenen Branchen beschleunigen können: „Die kosteneffizientesten Lösungen, wie HEFA, sollten Vorrang haben, während neue Rohstoffe und neue Technologien wie Fischer Tropsch oder Methanol to Jet entwickelt und verbreitet werden sollten. Anstatt die Optionen einzuschränken, brauchen wir alle Wege, die in ihrem eigenen Tempo entwickelt und eingesetzt werden, und zwar nach einem ganzheitlichen Ansatz, der keine der nachhaltigen Optionen einschränkt.“ 

Claire Couet, Business Development Manager bei SGS Inspire, stellte in ihrem Beitrag heraus, was bei der Dekarbonisierung des europäischen Verkehrssektors bis 2030 zu erwarten ist: „Die ehrgeizige Klimaagenda der Europäischen Union wird auch weiterhin eine treibende Kraft bei der Gestaltung der Zukunft des Straßenverkehrs sein. Allerdings steht die EU vor einer wichtigen Entscheidung: ob sie die Rolle von E-Kraftstoffen und anderen erneuerbaren Kraftstoffen in der Dekarbonisierungsstrategie neben der Elektrifizierung ausbauen will. Diese Entscheidung könnte die Zukunft der europäischen Automobilindustrie und ihre Fähigkeit, auf der globalen Bühne wettbewerbsfähig zu bleiben, erheblich beeinflussen.“ 

Jörg Hübeler, Head of Market Development EU & APAC, Transport & Industry bei Neste, und Dr. Lars Menger, Technischer Projektleiter bei der BMW Group, beleuchteten die Potenziale und Ambitionen für erneuerbare Kraftstoffe bei der RED III-Umsetzung in Europa: “Wir danken BMW für das Vertrauen und freuen uns auf die Zusammenarbeit”, sagte Joerg Hübeler. Erneuerbarer Diesel spielt weltweit eine wichtige Rolle auf dem Weg zur nachhaltigen Mobilität. Die Erstbetankung der BMW-Fahrzeuge in Deutschland mit erneuerbarem Diesel von Neste ermöglicht es Kunden, selbst zu erfahren, dass eine deutliche Senkung der Treibhausgasemissionen mit erneuerbarem Diesel möglich ist, ganz ohne eine Beeinträchtigung der Performance des Fahrzeuges.” 

Prof. Dr.-Ing. Christian Küchen, Hauptgeschäftsführer von en2x – Wirtschaftsverband Fuels und Energie e.V., stellte in seinem Vortrag die regulatorischen Hemmnisse für Investitionen in innovative Technologien für grüne Moleküle heraus: „Die Molekülwende ist elementar für das Gelingen der Energiewende. Denn ohne CO2-neutrale Kraft-, Brenn- und chemische Grundstoffe für die Industrie werden wir eine starke Wirtschaft nicht mit Klimaschutz in Einklang bringen können. Damit die Transformation endlich an Fahrt aufnimmt, muss die nächste Bundesregierung dringend die regulatorischen Weichen so stellen, dass Investitionen in grüne Technologien möglichst attraktiv werden. Dabei sollte keine Alternative von vornherein durch Verbote ausgeschlossen werden. Wir brauchen weniger Bürokratie und einen Wettbewerb um die besten Lösungen für mehr Klimaschutz.“ 

Mehr als 600 nationale und internationale Teilnehmer aus insgesamt 30 Nationen und 4 Kontinenten begrüßten die fünf veranstaltenden Verbände der deutschen Biokraftstoffwirtschaft am ersten Kongresstag. Weitere Informationen zum Programm sowie Möglichkeiten für spontane Anmeldungen gibt es unter www.kraftstoffe-der-zukunft.com 

 

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