Klimaschutz im Verkehr bürgernah voranbringen
Anlässlich der Neuauflage der Broschüre „Gute Gründe für Biokraftstoffe“ stellt die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) fest, dass die Bedeutung von Biokraftstoffen als Instrument zur Dekarbonisierung des Verkehrssektors weltweit zunimmt. Bekanntestes Beispiel ist Brasilien mit einer stetig wachsenden Produktion von Bioethanol, inzwischen auch von Biodiesel. In der Europäischen Union hat sich die Biokraftstoffpolitik von einem Steuerungsinstrument für Agrarüberschüsse Anfang der 90er Jahre zu einer Maßnahme entwickelt, die eingebettet ist in die europäische und nationale Energie- und Klimaschutzpolitik. Die UFOP kritisiert, dass diese Zusammenhänge den Verbrauchern nicht ausreichend vermittelt werden. Der Verband will mit der Broschüre dazu beitragen, dass die Verbraucher einen Beitrag zum Klimaschutz leisten wollen statt leisten zu müssen.
Mit dieser Zielsetzung hat die UFOP ihre Verbraucherinformation aktualisiert. Die Broschüre vermittelt auf 24 Seiten die wichtigsten Aspekte zur Notwendigkeit einer weiteren Förderung von Biokraftstoffen. Nach wie vor ist die Agrarmarktversorgung und die hiermit einhergehende Tank oder Teller-Diskussion ein zentraler Aspekt. Aufgezeigt wird auch, dass gerade mit einer sachgerechten Biokraftstoffpolitik weltweit Impulse für Nachhaltigkeitsanforderungen gesetzt werden können. Die EU-Biokraftstoffpolitik ist international Vorreiter bei den gesetzlichen Anforderungen und bei der Zertifizierung der Nachhaltigkeit sowie bei der Festlegung von Mindest-Treibhausgaseinsparungen als Voraussetzung für den Marktzugang. Dieser Ansatz ließe sich auch auf die stoffliche Nutzung nachwachsender Rohstoffe im Rahmen der sogenannten Bioökonomiestrategie übertragen. Aus Sicht der UFOP könnte damit die regionale Wertschöpfung gestärkt werden.
Auch die Landwirtschaft wird sich zukünftig mit einer gesetzlich festgelegten Verpflichtung zum Klimaschutz auseinander setzen müssen. Die Broschüre informiert über die Option, Biokraftstoffe in landwirtschaftlichen Maschinen einzusetzen und dadurch einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Dieses Potenzial wird bisher nicht einmal ansatzweise ausgeschöpft.
Die UFOP-Information ordnet auch das verfügbare Biomassepotenzial sachgerecht ein. Biokraftstoffe sind demnach nur ein Teil einer Lösung, die aber bereits heute machbar ist. Dies kann jedermann beim Tanken erkennen. Eine neue Kennzeichnungspflicht schreibt vor, dass an öffentlichen Tankstellen der maximale Beimischungsanteil von Biokraftstoffen durch einen Aufkleber sichtbar gemacht werden muss. Gemessen am EU-Kraftstoffverbrauch von etwa 200 Mio. t Diesel und 80 Mio. t Benzin werden alle Optionen von der E-Mobilität bis hin zu synthetischen Kraftstoffen aus erneuerbaren Strom benötigt, um die zeitlich ambitionierten nationalen und internationalen Klimaschutzziele erfüllen zu können. Nur gemeinsam mit dem Einsatz von Biokraftstoffen aus Agrarrohstoffen kann der Energie- und Leistungsbedarf auf und abseits der Straße (Baustellen, Land- und Forstwirtschaft) durch erneuerbare und nachhaltige Energiequellen gedeckt werden.
Die Broschüre steht als Download unter https://www.ufop.de/index.php/download_file/7507/
zur Verfügung