IOPD 2024: Internationale Ölsaatenerzeuger diskutieren wirtschaftliche Perspektiven und kritisieren Einschränkungen der internationalen Handelswege

Berlin, 25. Juni 2024 – Auf Einladung der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP) trafen sich vom 17.-20. Juni 2024 Expertinnen und Experten der Ölsaatenbranche aus der ganzen Welt zum 26. Internationalen Ölsaaten-Produzenten Dialog (IOPD) in Wismar an der Ostsee.

Nach 2008 und 2016 war die UFOP zum dritten Mal Ausrichter einer IOPD-Tagung. Zum 26. Mal trafen sich Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Ölsaatenverbände, um über aktuelle Fragen der Ölsaatenproduktion und zukünftige Herausforderungen für die Branche zu diskutieren. Neben einem umfangreichen Tagungsprogramm bekamen die Gäste aus den USA, Kanada, Brasilien, Paraguay, Australien, Frankreich und Deutschland mit dem Besuch der Norddeutsche Pflanzenzucht Hans-Georg Lembke KG (NPZ) und der Wariner Pflanzenbau eG wertvolle Einblicke in unsere heimische Agrarwirtschaft.

Schwerpunkthemen des diesjährigen IOPD waren unter anderem die Zukunft der Gemeinsamen Agrarpolitik für die europäischen Landwirte, mögliche Handelsbarrieren beim Export in die EU, die Wege zur Erreichung der Ziele für erneuerbare Energien im Verkehrswesen sowie die Herausforderungen der Pflanzenzüchtung in Europa. Daneben haben Berichte und Vorträge zu den kurz- und mittelfristigen Aussichten der Erzeugung und des Handels von und mit Ölsaaten, mit Fokus auf Soja, einen großen Raum eingenommen. Diese Berichte aus den einzelnen Erzeugungsregionen sind ein fester Bestandteil der Tagung.

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Die seit 1998 stattfindenden, jährlichen IOPD-Tagungen sind eine wichtige Institution im globalen Austausch und stärken den Dialog der Erzeuger aus den verschiedenen Regionen der Welt. Das Treffen dient nicht nur der Darstellung der jeweiligen Versorgungslage, die maßgeblich vom Ergebnis der Sojabohnenernten in Nord- und Südamerika geprägt wird. Immer größeren Raum nehmen innerhalb des IOPD die Beratungen über aktuelle Entwicklungen in der Agrar- und Biokraftstoffpolitik ein, die erhebliche Auswirkungen auf die zukünftige Erzeugung und die Handelswege haben.

Ein wichtiger Aspekt ist dabei die Deckung der wachsenden globalen Nachfrage nach Lebensmitteln, Futtermitteln und Kraftstoffen und wie diese auch zukünftig sichergestellt werden kann. Denn die Herausforderungen an die Ernährungssicherheit, Nachhaltigkeit und Zuverlässigkeit der Versorgung in einem von zunehmender Unsicherheit geprägten Welt nehmen immer mehr zu. Umso bedeutender ist es, im Rahmen eines solchen Austauschs gemeinsame Lösungsansätze zu entwickeln und zu diskutieren.

Deutliche Kritik wurde von den Sojaerzeugern außerhalb und innerhalb der EU an der geplanten Umsetzung der EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) geübt, die zum Jahresende 2024 in Kraft treten soll. Und dies, wo wesentliche Elemente wie die Anwendungsleitlinien oder das Länder-Benchmarking noch nicht vorliegen.

Beim Austausch über die Wege zur Defossilisierung des Verkehrssektors wurde deutlich, dass Biokraftstoffe auf der Basis von Biomasse heute und in den kommenden Jahren global betrachtet eine Schlüsselrolle spielen. Dieser Sektor ist gleichzeitig auch ein sehr wichtiger Absatzmarkt für die Ölsaatenerzeuger in aller Welt und in vielen Ländern ein zentrales Element von Strategien zur Emissionsminderung. Politische Eingriffe zur Reduzierung des Nutzungspotenzials lehnen die Teilnehmenden des IOPD daher klar ab. Das nachhaltig verfügbare Biomassepotenzial müsse auch in Zukunft für energetische Zwecke genutzt werden können, so die internationalen Vertreterinnen und Vertreter.

Die Pressemitteilung ist als Download verfügbar.