IOPD 2016: Internationale Ölsaatenerzeuger diskutieren wirtschaftliche Perspektiven und kritisieren zunehmende Einschränkung landwirtschaftlicher Produktionsfaktoren
Berlin, 8. August 2016 – Auf Einladung der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP) fand Ende Juni der Internationale Ölsaaten-Produzenten Dialog (IOPD) in Berlin statt.
Zum 19. Mal trafen sich Erzeugervertreter von 17 Ölsaatenverbänden aus 10 Ländern, um aktuelle Fragen der Ölsaatenerzeugung und die zukünftigen Herausforderungen zu diskutieren. Die europäischen Rapserzeuger waren durch ihre Verbände FOP/Frankreich, NFU/England und UFOP vertreten.
Die jährlichen IOPD-Tagungen sind mittlerweile gute Tradition und stärken den Dialog der Erzeuger aus den verschiedenen Regionen der Welt. Der Austausch dient nicht nur der Darstellung der jeweiligen Versorgungslage, die maßgeblich vom Ergebnis der Sojabohnenernten in Nord- und Südamerika geprägt wird. In Europa haben Auswinterungen in einigen Regionen sowie Krankheiten und Schädlinge die Ertragsaussichten für Raps verschlechtert. Immer größeren Raum nehmen innerhalb des IOPD die Beratungen über aktuelle Entwicklungen in der Agrar- und Biokraftstoffpolitik ein, die erhebliche Auswirkungen auf die zukünftige Erzeugung und die Handelswege haben.
Die globalen Marktaussichten werden von den IOPD-Mitgliedern aufgrund einer anhaltend hohen Nachfrage für Nahrungs- und Energiezwecke positiv eingeschätzt.
Deutliche Kritik üben die Soja- und Canola-Erzeuger an der unverändert restriktiven Haltung der EU gegenüber der Gentechnik. Mit großem Unverständnis wird weiterhin die Entscheidung der EU-Kommission zum Verbot der neonicotinoiden Saatgutbeizung kommentiert. Dies sei ein Beispiel dafür, dass politische Entscheidungen mehr und mehr auf Basis öffentlicher, emotional geführter Diskussionen getroffen würden. Die Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von landwirtschaftlichen Produktionsfaktoren und damit auf die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Landwirtschaft im Weltvergleich sind erheblich. Die Teilnehmer fordern, Entscheidungen nur auf der Basis wissenschaftlicher Fakten zu treffen.
Neben den Änderungen der agrarpolitischen Rahmenbedingungen, insbesondere der Reform der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik (GAP) mit der Einführung der „Greening”-Vorgaben standen die Überlegungen zur Neuausrichtung der EU-Biokraftstoffpolitik und Fragen der Welternährung im Mittelpunkt der Beratungen. Die UFOP informierte in ihrer Präsentation unter anderem über die Auswirkungen der zum 1. Januar 2015 eingeführten Treibhausgas-Minderungsvorgabe als nationale Biokraftstoffregelung.
Die verabschiedete Resolution der IOPD XIX finden Sie hier.
Die englische Version finden Sie hier.