FOP und UFOP fordern die Anerkennung der Rolle der Nachhaltigkeitszertifizierung für Biomasse
Berlin, Paris, 12. Mai 2021. Der französische Verband der Ölsaaten- und Eiweißproduzenten (FOP) und die Union zur Förderung von Ölsaaten- und Eiweißpflanzen (UFOP) fordern die Europäische Kommission auf, ausnahmslos alle europäischen Biomasse-Rohstoffe in das Minderungsziel der EU-Taxonomieverordnung aufzunehmen.
Mit der Taxonomie-Verordnung führt die Europäische Union verbindliche Anforderungen für fast alle Sektoren ein, mit dem Ziel, das Vertrauen der Investoren zu stärken, das Bewusstsein für die Umweltauswirkungen von Finanzprodukten oder Unternehmensanleihen zu schärfen und Bedenken über "Greenwashing" zu begegnen. Der Verordnungsentwurf und die dazugehörigen Leitlinien beschreiben detailliert die Kriterien, die umgesetzt werden müssen, um auf nationaler Ebene ein Label für "grüne Investitionen" oder Finanzprodukte verwenden zu dürfen. Die betroffenen Sektoren, darunter der Verkehr, die verarbeitende Industrie und Gebäude, sind für rund 80% der Treibhausgasemissionen in der EU verantwortlich.
UFOP und FOP begrüßen das grundsätzliche Ziel der Verordnung zur nachhaltigen Finanzierung des Übergangs zu einer kohlenstoffneutralen Wirtschaft. Sie sind jedoch der Meinung, dass die Taxonomie nicht im Widerspruch zu den Zielen des Green Deals stehen sollte, die die starken Ambitionen Europas im Kampf gegen den Klimawandel bekräftigen.
UFOP und FOP begrüßen die Anerkennung des Beitrags von Biokraftstoffen in diesem Kampf, bedauern aber, dass Biokraftstoffe, die aus Nahrungs- und Futtermittelpflanzen gewonnen werden, vom Minderungsziel ausgeschlossen sind. Auch im Transportsektor sollte ihrer Meinung nach die Taxonomie-Regelung mit den Regelungen der EU RED II-Richtlinie in Einklang gebracht werden, die im Juli vollständig umgesetzt wird.
Die beiden Verbände betonen, dass diese Biokraftstoffe einbezogen werden sollten. Sie sind in der Tat am ehesten geeignet, kurz- und mittelfristig die Dekarbonisierung des Transportsektors zu begünstigen, was auch von der Europäischen Kommission anerkannt wird. In ihrem jüngsten Fortschrittsbericht zu erneuerbaren Energien bestätigt die EU-Kommission, dass Biokraftstoffe im Jahr 2018 45,6 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente eingespart haben und dass Biokraftstoffe im Bereich der erneuerbaren Energien nach Windenergie und Photovoltaik der drittwichtigste "Jobmotor" in der EU sind, mit rund 208.000 Arbeitsplätzen in ländlichen Gebieten.