EU-Klima- und Ressourcenschutzpolitik zukünftig ohne Biokraftstoffe?!
UFOP fordert wettbewerbs- und technologieoffenen Ansatz in der Biokraftstoffpolitik
Berlin, 25. März 2014 – Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP) sieht noch einen erheblichen Forschungs- und Entwicklungsbedarf bei den Biokraftstoffen der zweiten und dritten Generation. Daher könnten diese, wie auch Biokraftstoffe aus Abfallölen und tierischen Fetten, die ab 2020 entstehende Versorgungslücke nicht schließen, wenn die Förderung herkömmlicher Biokraftstoffe wie von der EU-Kommission vorgeschlagen auslaufen sollte. Die UFOP fordert die Fortsetzung einer aktiven Biokraftstoffpolitik nach 2020 in Form einer rohstoffunabhängigen Förderung. In diesem Umfeld müssen Rahmenbedingungen und Anreize für eine technologie- und wettbewerbsoffene Entwicklungsstrategie als Basis einer nachhaltig ausgerichteten europäischen Biokraftstoffpolitik geschaffen werden.
Die UFOP fordert in ihrer Stellungnahme die Anerkennung der Erfolge, die inzwischen mit Biokraftstoffen der ersten Generation im Bereich Klima- und Ressourcenschutz des Transportsektors erreicht wurden. Als bisher einziger erneuerbarer Energieträger im Mobilitätsbereich konnten bisher nur mit Biodiesel und Bioethanol Marktanteile erzielt werden. Alle anderen Alternativen, seien es Biokraftstoffe aus Rest- und Abfallstoffen oder auch die Elektromobilität, müssen sich an diesen Erfolgen messen lassen. Der Verband erwartet, dass bis zum Jahr 2020 weder die verfahrenstechnologischen Voraussetzungen noch eine entsprechende Investitionsbereitschaft vorhanden sein werden, um die Mengen von Biokraftstoffen der ersten Generation durch Biokraftstoffe der zweiten oder dritten Generation zu ersetzen. Im Gegenteil, die UFOP befürchtet, dass die in der Europäischen Union und in Drittstaaten wie Argentinien, Brasilien, Malaysia und Indonesien inzwischen mit viel Aufwand aufgebauten und von der EU zugelassenen Zertifizierungssysteme mangels Zertifizierungskunden in wirtschaftliche Schwierigkeiten kommen werden. Der Verband bekräftigt die Vorbildfunktion der ersten Biokraftstoffgeneration für die Entwicklung dieser Systeme, die inzwischen auch im Hinblick auf die stoffliche Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen diskutiert werden und Eingang in entsprechende Zertifizierungskonzepte finden.
Die UFOP appelliert daher an die nationalen und europäischen Entscheidungsträger auch nach 2020 ein separates Unterziel für Biokraftstoffe im Sinne eines rohstoff- und technologieoffenen Wettbewerbs beizubehalten.
Das UFOP-Positionspapier finden Sie hier.