ErlebnisBauernhof diskutiert Tank oder Teller
Podiumsdiskussion „Bioenergie, Nachwachsende Rohstoffe und Co. – hält das Vertrauen in “saubere“ Zukunftstechnologien?“
Berlin, 29. Januar 2013 – Auf dem ErlebnisBauernhof der Internationalen Grünen Woche fand am 23.01.2013 eine Podiumsdiskussion statt zum Thema „Bioenergie, Nachwachsende Rohstoffe und Co. – hält das Vertrauen in “saubere“ Zukunftstechnologien?“. Das gibt die Fördergemeinschaft Nachhaltige Landwirtschaft (FNL), der Veranstalter der Diskussionsrunde und federführende Organisator des ErlebnisBauernhofes bekannt.
Die heimische Landwirtschaft produziert heute nicht nur Lebensmittel sondern zunehmend auch Nachwachsende Rohstoffe, die zur Herstellung von Bioenergie verwendet werden. Nach dem Ausstieg aus der Atomenergie und unter Berücksichtigung der zunehmenden Verknappung der Ressource Erdöl sind dies zukunftsweisende Lösungen. Trotzdem regt sich Widerstand gegen die „saubere“ „Bioenergie aus Nachwachsenden Rohstoffen“. Die Tank/Teller-Diskussion ist hier exemplarisch zu nennen. Mit dem Moderator Dietrich Holler diskutierten Wolfgang Vogel, Vorsitzender der Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen (UFOP), Bärbel Dieckmann, Präsidentin der Deutschen Welthungerhilfe, sowie Jürgen Maier, Geschäftsführer Forum Umwelt & Entwicklung.
Bärbel Dieckmann betonte in ihrem Eingangsstatement ihre kritische Position zur Nutzung von Biokraftstoffen: „Wir haben die globalen Dimensionen der nationalen Vorgaben schlichtweg unterschätzt. Der massive Einsatz von Biokraftstoffen in der EU und in den USA hat weltweit zu massiven Veränderungen in der Produktion, im Handel und in der Preisgestaltung von Agrargütern geführt. Die Folgen für arme Menschen sind katastrophal".
Wolfgang Vogel wollte die Kritik nicht teilen und machte hinsichtlich des Vertrauens in Bioenergie deutlich, dass „nach meinem Eindruck das Vertrauen hält, aber wir als Branche es auch festhalten müssen!“ Konkret betonte er zwei unterschiedliche Aspekte der aktuellen Debatte: „Die eine Aufgabe ist auf lokaler Ebene zu erfüllen, wenn sich beispielsweise ein Biogasanlagenbetreiber im Rahmen des Genehmigungsverfahrens mit der Bevölkerung auseinandersetzen muss, aber auch überregional, wenn der Anbau von nachwachsenden Rohstoffen wegen seiner vermeintlichen Konkurrenzwirkung auf die Nahrungsmittelversorgung angeprangert wird.“ Hier gelte es, verstärkt Vertrauen zu schaffen.
Jürgen Maier ergänzte „Bioenergie ist erneuerbar, aber nicht unbegrenzt verfügbar, daher muss sie effizient, verantwortungsvoll und intelligent eingesetzt werden.“
Weitere Informationen zur Veranstaltung, inklusive einem Videobericht, finden Sie in den nächsten Tagen auf der Website des ErlebnisBauernhofes.