Eco-Schemes müssen Vielfalt in der Fruchtfolge voranbringen
UFOP-Experten sehen Notwendigkeit eines Eco-Schemes “Vielfältige Fruchtfolge” als Beitrag zur Steigerung der wirtschaftlichen und ökologischen Leistungen der GAP
Berlin, 25. Februar 2021. Anlässlich der turnusmäßigen Sitzung der UFOP-Fachkommission Produktionsmanagement haben sich die Experten der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP) tief besorgt gezeigt, dass bei der Ausgestaltung der grünen Architektur der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik (GAP) der Aspekt einer notwendigen Fruchtfolgevielfalt nicht ausreichend berücksichtigt wird. Das Expertengremium empfiehlt deshalb mit Nachdruck die Förderung des Körnerleguminosenanbaus.
Begründet wird die Empfehlung mit Verweis auf die zahlreichen positiven Wirkungen von Leguminosen auf die Fauna auch im Boden. Die Mitglieder der Fachkommission fordern konkret, dass bei der Gestaltung der zukünftigen agrarpolitischen Rahmenbedingungen die Förderung und Einhaltung einer vielfältigen Fruchtfolge mit zehn Prozent Leguminosen im Rahmen der Eco Schemes der Direktzahlungen festzulegen ist. Nur so könnten diese Kulturarten zeitnah einen wichtigen Beitrag für die Verbesserung der Biodiversität und damit zu der von der Gesellschaft geforderten Ökosystemleistung beitragen. Körnerleguminosen erweitern als Blühpflanzen und Stickstoff-Fixierer das Angebot für blütenbesuchende Insekten in der Agrarlandschaft und tragen zur Einsparung der Stickstoff-Düngung bei. Das Angebot eines solchen Eco-Schemes würde die wirtschaftliche und ökologische Leistung der GAP wesentlich verbessern und einen Beitrag leisten, den Herausforderungen des Klimaschutzes zu begegnen. Die Experten erwarten dadurch auch eine größere öffentliche Akzeptanz und Anerkennung.
Zugleich entspricht diese Maßnahme in hervorragender Weise den vielfältigen Forderungen der Europäischen Kommission im Rahmen ihrer Farm to Fork-Strategie und insbesondere dem Ruf nach Regionalität durch die Produktion von gentechnikfreiem Futterprotein. Hier bedarf es keines Nachweises entwaldungsfreier Lieferketten.
Die im Rahmen der BMEL-Eiweißpflanzenstrategie etablierten Demonstrationsnetzwerke für Körnerleguminosen haben in den vergangenen Jahren gute Vorarbeit zur Entwicklung regionaler Verwertungsstränge geleistet. Sie sind daher zu verstetigen und auszuweiten. Im Fokus stehen die Förderung des Anbaus und die Stärkung von Wertschöpfungsketten für Ackerbohnen, Futtererbsen, Süßlupinen und Sojabohnen. Nach Auffassung der UFOP ist ein Leguminosenanbau auf bis zu 10 Prozent der deutschen Ackerfläche fachlich vertretbar und sollte angestrebt werden. Voraussetzung dafür ist vor allem die Weiterentwicklung der Vermarktungsmöglichkeiten. Hier muss nun entsprechend der Förderung des Anbaus angesetzt werden. Denn schließlich ziehe der Markt in der Folge auch die Anbaufläche. Dieses Konzept ganzheitlich zu denken und zu entwickeln, sei aus Sicht der UFOP-Experten vernetzte Bioökonomie.