BLE-Bericht bestätigt Potenzial der Biokraftstoffe zur Treibhausgas-Reduktion eindrucksvoll

Berlin, 4. Oktober 2016. Der heute von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) veröffentlichte Evaluations- und Erfahrungsbericht 2015 unterstreicht mit einer ermittelten Treibhausgas-Reduktion von durchschnittlich 70 Prozent den bisher nur in Deutschland stattfindenden Wettbewerb unter den Biokraftstoffen um die effizienteste und kostengünstigste Treibhausgas-Reduktion, stellt die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) nachdrücklich fest.

Offensichtlich konnten gegenüber dem Vorjahr, dem letzten Jahr vor Einführung der Treibhausgas-Minderungspflicht am 1. Januar 2015, weitere Effizienzreserven gehoben werden. Denn für das Jahr 2014 wurde noch eine Treibhausgas-Minderung von durchschnittlich 51 Prozent festgestellt. Dieses überaus positive Ergebnis ist aber auch darauf zurück zu führen, dass die BLE, wie von der EU-Kommission anerkannt, ihrer Berichterstattungspflicht vorbildlich nachkommt. Mit „Nabisy“ steht den betroffenen Wirtschaftsakteuren ein inzwischen gut funktionierendes System für die von der EU-Kommission zugelassenen Zertifizierungssysteme zur Verfügung.

Die UFOP bedauert außerordentlich, dass das Potenzial der Treibhausgas-Minderungspflicht von der Politik nicht anerkannt und im Sinne einer Vorbildfunktion europaweit eingeführt wird. Das Gegenteil ist der Fall: Markteingeführte Biokraftstoffe sollen – der Mitteilung der EU-Kommission vom Juli 2016 „für einen emissionsarmen Verkehr“ zufolge – abgewickelt statt sachgerecht gefördert werden. Alternative Absatzmöglichkeiten für die übervollen Rohstoffmärkte werden nicht aufgezeigt. Die UFOP fordert mit Blick auf den Zeitraum nach 2020 lediglich die Fortsetzung der Biokraftstoffpolitik im Wege einer „iLUC-freien Basismenge“ für Biokraftstoffe aus Biomasse, damit bestehende Investitionen einen Vertrauensschutz erfahren und die Qualität der Nachhaltigkeitszertifizierung weiterentwickelt werden kann. Letzteres hatte der Europäische Rechnungshof von der EU-Kommission kürzlich gefordert.

Aus Sicht der UFOP müssen die herkömmlichen Biokraftstoffe gerade wegen ihrer nachgewiesenen Treibhausgas-Effizienz auch nach 2020 berücksichtigt werden, damit schon heute im Verkehr Treibhausgas-Emissionen in der breiten Flotte gespart werden. Die Diversifikation der Treibhausgas-Minderungsoptionen ist besonders dann für den Klimaschutz wichtig, sollten sich die Erwartungen der Politik in andere Technologien eben nicht so erfüllen, wie dies in einigen Studien vorausgesagt wird. Denn letztlich entscheiden Verbraucherakzeptanz und Wirtschaftlichkeit über den Marktzugang. Eine evolutionär angelegte Strategie müsse daher, so der Verband, die Grundlage für eine alle Akteure mitnehmende Klimaschutzstrategie insbesondere im Verkehrsbereich sein.

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Biokraftstoffe in Deutschland: Mit durchschnittlich 70 Prozent Treibhausgasminderung wird die Mindestvorgabe in Höhe von 50 Prozent ab Januar 2018 gemäß der Erneuerbare-Energien-Richtlinie (2015/1513) bereits mit großem Abstand überschritten. Die UFOP stellt fest, dass mit höheren Verpflichtungen als 4 Prozent ab 2017, das Treibhausgasminderungspotenzial mit der bestehenden Fahrzugflotte ausgeschöpft werden kann.