Bezirkspräsident Franz-Joseph Kustner neu im UFOP-Vorstand
Würzburg, 29.09.2014 – Die Mitgliederversammlung der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP) bestätigte Wolfgang Vogel in seinem Amt als Vorsitzenden. Ebenso wiedergewählt wurden als sein Stellvertreter Dietmar Brauer, Vorsitzender der Abteilung Oel- und Eiweißpflanzen des Bundesverbandes Deutscher Pflanzenzüchter e. V. (BDP) und als weitere Vorstandsmitglieder Wilhelm Thywissen, Präsident des Verbandes der Ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland e. V. (OVID) sowie Dr. Henning Ehlers, Generalsekretär des Deutschen Raiffeisenverbandes e. V. (DRV). Neu in den Vorstand gewählt wurde Franz-Joseph Kustner, Präsident des Bezirksverbandes Oberpfalz des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) als Nachfolger von Heinrich Kemper, Westfälisch-Lippischer-Bauernverband (WLV).
Der UFOP-Vorsitzende, Wolfgang Vogel, wies in seinem Bericht vor der Mitgliederversammlung darauf hin, dass mit der diesjährigen Rapsernte von etwa 6,2 Mio. Tonnen das historisch zweitbeste Ergebnis erzielt worden sei. Allerdings seien weltweit hervorragende Ernteergebnisse bei Ölsaaten erzielt worden und erhebliche Preisrückgänge bei Raps und Soja sowie pflanzlichen Ölen insgesamt zu verzeichnen. Vogel stellte fest, dass der Nahrungsmittelmarkt trotz der sehr positiven Entwicklung beim Absatz von Rapsspeiseöl bei weitem nicht so aufnahmefähig sei, wie dies angesichts des zurzeit niedrigen Preisniveaus erwartet werden müsse. Die Preise für pflanzliche Öle näherten sich zunehmend dem Äquivalenzpreis für Rohöl. Damit erlebe der Pflanzenölmarkt eine Preisentwicklung auf einem Niveau wie zuletzt Anfang 2000, erinnerte der Vorsitzende.
Mit Unverständnis bewertete Vogel aktuelle Pressemeldungen, wonach die Verwendung von Ölsaaten für die energetische Nutzung mitverantwortlich für den Hunger in der Welt sei. Seit Jahren seien die wertvollsten Nahrungsfette, gemessen an der Kaufkraft, nicht mehr so billig gewesen wie heute. Nach der Wirtschaftslogik einiger Nicht-Regierungsorganisationen müssten doch gerade jetzt die bedürftigen Länder zugreifen. Da dies nicht der Fall ist, sind die Ursachen für den Hunger in der Welt nicht ein mangelndes Angebot, sondern verfehlte und unverantwortliche Regierungsführung sowie eine mangelnde Landbewirtschaftung und Logistik infolge unsicherer Landbesitzverhältnisse und lokale Folgen des Klimawandels, betonte der UFOP-Vorsitzende.
Mit der europäischen Biokraftstoffpolitik würden dagegen auch in Drittstaaten zu beachtende Nachhaltigkeitsstandards implementiert als Voraussetzung für den Marktzugang in die EU. Hier müsse gemeinsam angesetzt werden, diese zu verbessern und die Kontrolltiefe zu schärfen, betonte Vogel unter Hinweis auf die zum 1. Januar 2015 in Deutschland in Kraft tretende Regelung zur Treibhausgasminderungspflicht in der Mineralölwirtschaft. Die Treibhausgas- und damit die Ressourceneffizienz werden zu einem wettbewerbsbestimmenden Faktor. Biokraftstoffe gingen also voran, für die energetische und möglicherweise nachfolgend für die stoffliche Nutzung nachwachsender Rohstoffe im Rahmen der Bioökonomiestrategie, aber auch für die Nahrungsmittelproduktion, Nachhaltigkeitsindikatoren voranzubringen. Denn in Europa, Asien bzw. Süd- oder Nordamerika müssten für die Biokraftstoffproduktion bereits Nachhaltigkeitskriterien beim Rohstoffanbau beachtet werden, obwohl zur Ernte nicht bekannt sei, für welchen Endverwendungszeck diese schließlich eingefahren werde, bekräftigte der UFOP-Vorsitzende.