BBE/UFOP-Fachseminar: „THG-Bilanzierung in der Biokraftstoffproduktion“
Berlin, 20. Februar 2013 – Als bisher einziger Mitgliedsstaat der Europäischen Union stellt Deutschland die Biokraftstoffquotenverpflichtung zum 01. Januar 2015 auf die so genannte Treibhausgasquote um. Die Quotenverpflichteten müssen dann gemäß §37a (3a) Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) entsprechend der vermarkteten fossilen Kraftstoffmenge einen Mindestbeitrag zur Treibhausgasminderung in Höhe von zunächst 3 % und schließlich 7% ab dem Jahr 2020 im Wege der Beimischung von Biokraftstoffen nachweisen. Nachweispflichtig sind alle Steuerschuldner, folglich Steuerlagerinhaber, die Kraftstoffe in den so genannten freien Verkehr überführen.
Nach Auffassung der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) wird dann möglicherweise die Treibhausgaseffizienz des angebotenen Biokraftstoffs als ein weiteres Verwendungskriterium im Marktgeschehen zu berücksichtigen sein. Der Biokraftstoff spezifische und gesetzlich verankerte Energiegehalt wird durch ein Unterscheidungsmerkmal abgelöst, welches das Ergebnis einer Lebenswegzertifizierung des Biokraftstoffs ist. Folglich ist ein Biokraftstoff umso attraktiver, je höher seine nachgewiesene Treibhausgaseinsparung ist. Die UFOP erwartet, dass vor allem auf den Verarbeitungsstufen dieser Wettbewerb beginnt. Ob ebenfalls die Rohstoffproduktion betroffen ist, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht beurteilt werden.
Weitere Themenschwerpunkte sind:
- Aktuelle Änderungen zur Umsetzung der Biokraftoff-Nachhaltigkeitsverordnung und 36. BImSchV zur Verwendung von Abfall- und Reststoffen für die Biokraftstoffproduktion sowie die erforderlichen Änderungen im Nabisy-System der BLE;
- Vorstellung des „Trace-Your-Claim-Datenbanksystems“ für die Dokumentation der Abfallstoffströme für eine Doppelanrechnung von aus diesen Rohstoffen hergestellten Biokraftstoffen.
Das Fachseminar richtet sich an alle Wertschöpfungsstufen der Biokraftstoffproduktion, beginnend mit der Rohstoffproduktion über die Erfassung der Rohstoffe bis hin zu den Biokraftstoffherstellern. Das Seminar ist zugleich eine ideale Plattform für den Erfahrungsaustausch.
Das vollständige Seminarprogramm: www.Fachseminar-Nachhaltigkeit.de.
Vor diesem Hintergrund bieten der Bundesverband BioEnergie (BBE) und die UFOP ein Fachseminar an, in dem u.a. Optionen der THG-Reduzierung, einschließlich der Landwirtschaft, am Beispiel des Rapsanbaus vorgestellt und diskutiert werden sollen. Mit Blick auf die Zeitachse wäre bereits die Aussaat 2013 betroffen, denn die Ernte 2014 ist die Rohstoffgrundlage für die Biokraftstoffproduktion im Jahr 2015.
Ein Schwerpunkt des Seminars nimmt daher die Vorstellung der THG-Berechnungsmethode ENZO2 des ifeu-Institutes ein. Diese Methode befindet sich aktuell im Zulassungsverfahren bei der BLE.