Aussaat 2019: Winterraps bleibt wichtige und interessante Kulturart
Berlin, den 11. Juli 2019 – Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP) hat Informationen zur Winterrapsaussaat 2019 mit Empfehlungen und Hinweisen zur bevorstehenden Kampagne veröffentlicht. Winterraps bleibt trotz aktuell stark eingeschränktem Anbauumfang infolge des Dürrejahres 2018 eine wichtige und interessante Kulturart für den Ackerbau und sollte angemessen in der Anbauplanung 2019/2020 berücksichtigt werden.
Die unmittelbar bevorstehende Rapsernte lässt trotz sehr ungünstiger Wachstumsbedingungen im letzten Herbst bundesweit knapp durchschnittliche Erträge erwarten. Dem vorausgegangen waren ein Hochertragsjahr 2014 mit knapp 45 Dezitonnen je Hektar im Bundesdurchschnitt und zum Teil weit hinter den Erwartungen zurückgebliebene Erträge in den letzten drei Jahren. Das Dürrejahr 2018 bildet den derzeitigen Tiefpunkt mit nur noch knapp 30 Dezitonnen je Hektar – ein Niveau, das nicht im Entferntesten das eigentliche Ertragspotenzial heutiger Rapssorten widerspiegelt. Die Jahre 2016 - 2018 waren von ungünstigen Witterungskonstellationen für den Rapsanbau geprägt. Zusätzlich wurde mit dem Wegfall der neonicotinoiden Beizung im Jahr 2013 die Bestandesführung im Raps erschwert. Zahlreiche neue Versuche haben aber gezeigt, dass gegen den Rapserdfloh in der Regel eine gezielte Pyrethroidmaßnahme wirksam ist, sofern diese zum richtigen Termin gesetzt wird. Für Gebiete mit Starkbefall der Kleinen Kohlfliege steht im begrenzten Umfang Lumiposa gebeiztes Saatgut zur Verfügung. Rapsbestände, die nicht schon geschwächt und gestresst aus dem Winter kommen, haben eine gute Toleranz gegenüber dem Befall mit Frühjahrsschädlingen. Darüber hinaus lässt die UFOP nicht nach, mit der Politik und den Zulassungsbehörden über die Rolle chemischer Wirkstoffe im integrierten Pflanzenschutz zu diskutieren. Der Leitkommentar in der UFOP-Information arbeitet diese Erfahrungen auf.
Im UFOP-Newsletter wird weiterhin ein Marktüberblick gegeben, insbesondere zu der zu erwartenden kleinen Ernte in Deutschland sowie zur großen heimischen Nachfrage nach Rapsöl. Ein Beitrag von Professor Dr. Bernd Honermeier, Universität Gießen, erläutert den vielfältigen Vorfruchtwert von Winterraps in getreidebetonten Fruchtfolgen und hebt diesen hervor. Der Vorfruchtwert lässt sich generell auf allen Standorten nachweisen, auch auf Grenzstandorten für den Raps- und Weizenanbau.
Ergänzend wird ein Überblick über die zur Aussaat 2019 verfügbaren Beizausstattungen am Saatgutmarkt gegeben. Die UFOP empfiehlt, rechtzeitig vor der Aussaat die Verfügbarkeit von insektizider und fungizider Beize sowie gegebenenfalls Wurzelschutzbehandlung für die Sorte der eigenen Wahl zu erfragen und Saatgut zu bestellen.
Das Bundessortenamt hat im Dezember 2018 insgesamt 17 Sorten von sieben Züchterhäusern die Sortenzulassung für Deutschland erteilt. Davon besitzen acht Sorten eine Resistenz gegen des Turnip Yellows Virus (Wasserrübenvergilbungsvirus), drei Sorten weisen eine rassenspezifische Kohlhernieresistenz auf, eine Sorte ist den Halbzwergen zuzuordnen und zwei Sorten sind mit einem veränderten Fettsäuremuster (HOLLi) ausgestattet. Alle neu zugelassenen Sorten sind in dem von der UFOP geförderten Bundessortenversuch zur Ernte 2019 geprüft worden. Die Ergebnisse werden voraussichtlich ab Anfang August im Internet verfügbar sein.
Die UFOP-Information zur Winterrapsaussaat 2019 stehen hier als Download zur Verfügung.