5,6 Mio. Tonnen Raps - Bauern fahren stolze Ernte ein
UFOP fordert zur Abgabe der Erzeuger-Selbsterklärung auf
Berlin, 26. August 2010 – Nach Ernteschätzung des Deutschen Bauernverbandes haben die Rapserzeuger zur Ernte 2010 5,66 Mio. t Raps eingefahren. Dies ist verglichen mit der Rekordernte des Vorjahres (6,3 Mio. Tonnen) die zweithöchste Ernte in der Geschichte des deutschen Rapsanbaus.Bei Erzeugerpreisen von 320 bis 370 EUR je Tonne bestätigt der Raps seine betriebswirtschaftliche Bedeutung im Ackerbau.
Auch zur Ernte 2010 überrascht der Raps mit einem überaus positiven Gesamtergebnis und bestätigt einmal mehr seine Eigenschaft, trotz mäßiger Startbedingungen im Frühjahr, gute Witterungsperioden mit Sonnenschein und Regen in Ertrag umzusetzen. Der Rapsanbau entzerrt zudem die Erntezeit und wird in der Regel während oder nach der Wintergerste geerntet. Raps lockert nicht nur optisch das Landschaftsbild mit seinen gelb blühenden Feldern im Frühjahr auf, sondern trägt dazu bei, dass die nachfolgende Kulturart, in der Regel Winterweizen, gute Startbedingungen nach der Aussaat vorfindet, aufgrund der hervorragenden Bodengare, die der Winterraps hinterlässt.
Mit 5,6 Mio. t Raps steht damit aus bilanzieller Sicht ausreichend Rohstoff sowohl für die Bedienung der Nahrungsmittelindustrie als auch für die Biodieselerzeugung zur Verfügung. Etwa 2,1 Mio. t Biodiesel werden inzwischen herkömmlichen Diesel beigemischt. Dies entspricht einem Mengenbedarf von ca. 5,2 Mio. t Rapssaat.
Die Bedienung des deutschen Biodieselmarktes ist mit der Ernte 2010 erstmals an den Nachweis bestimmter Nachhaltigkeitsanforderungen gekoppelt. Ab dem Januar 2011 wird ausschließlich Biodiesel auf die Kraftstoffquote angerechnet bzw. steuerbegünstigt, wenn ein sogenannter Nachhaltigkeitsnachweis durch den Biodieselhersteller ausgestellt werden kann. In der Vorkette muss die nachhaltige Erzeugung und Herkunft, beginnend über eine sogenannte Selbsterklärung des Landwirtes, nachgewiesen werden. Angesichts des Mengenbedarfs und zur Absatzsicherung appelliert die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP) daher an die Landwirte, den Biodieselmarkt auf jeden Fall optional für die Verwendung der Rapssaat offen zu halten. Die Landwirte sollten ihre Selbsterklärung dem Agrarhandel baldmöglichst übermitteln. Es ist davon auszugehen, dass zunächst ausschließlich deutscher Raps für die hiesige Biodieselproduktion zur Verfügung steht. In den anderen EU-Mitgliedstaaten oder auch Drittstaaten wurden die entsprechenden administrativen Voraussetzungen bislang nicht geschaffen, um Zugang zum deutschen Biodieselmarkt zu erhalten.