3,7 Mio. Tonnen – 2011 schlechtes Erntejahr für Rapserzeuger
Berlin, 25. August 2011 – Mit 3,74 Mio. Tonnen haben nach der Schätzung des Deutschen Bauernverbandes die deutschen Rapserzeuger gegenüber dem Vorjahr (5,7 Mio. Tonnen) 34 Prozent weniger Raps geerntet. Dies ist gemessen an dem 5-Jahres-Mittel in Höhe von 5,75 Mio. Tonnen das seit Jahren schlechteste Ergebnis. Ursache für dieses schlechte Ernteergebnis sind die gegenüber dem Vorjahr rückläufige Anbaufläche von 1,46 Mio. Hektar auf 1,31 Mio. Hektar (- 9,9 Prozent) sowie der Witterungsverlauf über die gesamte Vegetationsperiode. Insbesondere die Frühjahrstrockenheit zementierte in den meisten Anbauregionen das niedrige Ertragsergebnis. Hinzu kamen die in diesem Jahr sehr erschwerenden Erntebedingungen, die vielfach nicht nur einen erheblichen betriebsbedingten Ertragsrückgang zur Folge hatten, sondern Flächen sogar unbeerntbar machten.
Ausgeglichen wird die Rapsbilanz insgesamt durch bessere Ernten in Frankreich und Großbritannien. Im Ergebnis werden für die Europäische Union nach Angaben des Deutschen Bauernverbandes insgesamt 18 Mio. Tonnen Raps erwartet.
Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP) stellt fest, dass die diesjährige Erntemenge bei weitem nicht ausreicht, um die heimische Ölsaatenverarbeitungsindustrie mit einer Kapazität von 8 Mio. Tonnen zu versorgen. An die Ölsaatenverarbeitung ist nachfolgend gekoppelt die deutsche Biodieselindustrie als wichtigster Abnehmer des Rapsöls. Bedingt durch das Biokraftstoffquotengesetz, bedarf es daher eines europäischen Ausgleichs in der Rohstoffversorgung für die deutsche Ölsaaten- und Biodieselindustrie. Nadelöhr für die Rohstoffversorgung ist die seit Januar 2011 geltende Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung. Diese Verordnung schreibt vor, dass nur noch Biokraftstoffe auf die Quotenverpflichtung angerechnet bzw. steuerbegünstigt werden können, die nachweislich dokumentiert nachhaltig angebaut und verarbeitet wurden. Die UFOP appelliert daher an die Bundesregierung mit der Schaffung des erforderlichen Massenbilanzzeitraums von 12 Monaten auch in diesem Jahr die erforderliche Flexibilität für die Beschaffung und Verarbeitung der erforderlichen Rohstoffmengen zu gewährleisten.