Wie entsteht Arteriosklerose?
Arteriosklerose ist eine der häufigsten Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Sie kann verschiedene Ursachen haben.
Unter Arteriosklerose versteht man eine degenerative Veränderung der Arterienwand, die bereits in frühester Jugend einsetzen kann, jedoch meist erst im höheren Alter so weit fortgeschritten ist, dass sie zu Krankheitserscheinungen führen kann. Eine Ursache hierfür kann sein, dass mehr Cholesterin über LDL zu den Geweben transportiert wird als benötigt. Das vom Körper nicht benötigte LDL-Cholesterin verbleibt in der Blutbahn und sammelt sich dort an. Sind aus unterschiedlichen Gründen die Wände der Blutgefäße beschädigt, kann sich das Cholesterin dort ablagern.
Später können dort auch andere Substanzen abgelagert werden, es kommt zu der so genannten Plaquebildung. Im ungünstigen Fall können die Gefäße vollständig verstopft werden. Die schwerwiegendste und häufigste Folge arteriosklerotischer Gefäßveränderungen ist der Herzinfarkt. Eine lokale Sauerstoffunterversorgung durch den thrombotischen Verschluss eines den Herzmuskel versorgenden Gefäßes bedingt die Zerstörung von Herzmuskelgewebe. Das den Verschluss auslösende Gerinnsel hat sich dabei in einem arteriosklerotisch veränderten Gefäßabschnitt gebildet. Andere betroffen Organe bei der Arteriosklerose sind das Gehirn (Schlaganfall) und die Unterschenkel mit Füßen (Thrombose).
Mögliche Einflüsse der Ernährung auf die Entstehung von Arteriosklerose
Über eine ausgewogene Ernährung und die Wahl des richtigen Speiseöls kann man einer Arterioskleroseentstehung vorbeugen. Denn: Das Fettsäuremuster der Nahrung beeinflusst das Fettsäuremuster in den LDL-Partikeln im Blut. Eine linolsäurereiche Ernährung führt zu einem hohen Anteil Linolsäure im LDL. Umgekehrt bewirkt eine ölsäurereiche Ernährung eine hohe Konzentration an Ölsäure in den LDL.
Mehrfach ungesättigte Fettsäuren wie die Linolsäure sind aufgrund ihres strukturellen Aufbaus besonders reaktionsfreudig. Die Angriffspunkte stellen dabei die Doppelbindungen im Molekül dar. Aufgrund ihrer höheren Anzahl an Doppelbindungen können sie somit weit stärker mit anderen Substanzen, wie beispielsweise Sauerstoff, reagieren als einfach ungesättigte Fettsäuren, die nur eine einzige Doppelbindung im Molekül besitzen. Die mehrfach ungesättigten Fettsäuren sind sehr anfällig gegenüber der so genannten Lipidperoxidation, einer chemischen Reaktion, bei der aggressive Substanzen in Form freier Radikale entstehen können. Wärme, Licht und Sauerstoff sind in der Lage, diese Reaktion zu beschleunigen. Oxidierte Fettsäuren führen zu einer Veränderung des gesamten LDL-Partikels, den das körpereigene Abwehrsystem über so genannte Freßzellen zu beseitigen versucht. Die dabei entstehenden Schaumzellen haben die Neigung, sich an Arterienwänden abzulagern und so eine Arterienverengung mit zu verursachen.
Einfach ungesättigte Fettsäuren unterliegen einem deutlich geringeren Risiko für oxidative Veränderungen und können gleichzeitig eine Absenkung des Cholesterinspiegels bewirken. So bleibt die Arterienwand weitgehend vor Ablagerungen bewahrt.