Krebsrisiko bei Pflanzenöleinsatz gegenüber Diesel halbiert
Das bifa Umweltinstitut (Bayerisches Institut für Angewandte Umweltforschung und -technik GmbH) hat Abgase beim Betrieb von Dieselmotoren der neuesten Generation mit Pflanzenöl untersucht. Es wurde festgestellt, dass beim Einsatz der richtigen Technologie eine Halbierung des Krebsrisikos gegenüber Diesel-Abgasen möglich ist. Die Steuerbefreiung des Kraftstoffes Pflanzenöl ist deshalb auch aus umweltpolitischer Sicht absolut gerechtfertigt.
bifa untersucht Pflanzenöl-Abgase
Neueste Untersuchungen des bifa zeigen, dass durch den Einsatz geeigneter Technik und genormten Pflanzenöls (DIN V 51605) als Kraftstoff das Krebsrisiko der Abgase von Dieselmotoren halbiert werden kann. Entscheidend dabei ist die Versorgung des Motors mit dem während des Betriebes angepassten gerade optimalem Kraftstoff bzw. Diesel/Pflanzenöl-Gemisch. Die Steuerbefreiung des Kraftstoffes Pflanzenöl ist deshalb aus umweltpolitischer Sicht absolut gerechtfertigt. Intelligentes Kraftstoffmanagement - weniger der Kraftstoff selbst ist entscheidend Grundsätzliche Untersuchungen der FH Coburg haben gezeigt, dass in einem Test mit pflanzenölbetriebenen Dieselmotoren das Krebsrisiko der Abgase unter bestimmten Umständen bis zu 30fach höher war, als beim Betrieb mit reinem Diesel. Die aktuelle Untersuchung macht jedoch deutlich, dass es nicht primär auf den eingesetzten Treibstoff ankommt, sondern darauf, welche Technologie des Kraftstoffmanagements des Motors zum Einsatz kommt. So stellt die bifa im Untersuchungsbericht fest: "Das bioltec-System erwies sich in Hinblick auf die festgestellten mutagenen Wirkungen in den Tests als günstig. Die Rußmenge als auch die mutagenen Wirkungen sind beim Betrieb mit variabler Kraftstoffzusammensetzung tendenziell niedriger als bei reinem Dieselbetrieb."
Vorsicht bei Individuallösungen oder chemischen Additiven
Selbst vorgenommene Umrüstungen von Motoren für Pflanzenöl und nicht zertifizierte "Bastellösungen" führen zu unkontrollierbaren Abgaswerten und nicht vorhersehbarem Leistungsverhalten des Motors. Zudem steigt hier die Gefahr von Motorschäden.
Auch vor chemischen Additiven (z.B. zur Motorreinigung) muss gewarnt werden, da sie nicht in jedem Betriebszustand und Motortyp die gewünschte Wirkung entfalten und die Verbrennungsbedingungen, sowie das Abgasverhalten negativ beeinflusst werden können.
Die Ergebnisse der Untersuchung im Detail Zur Prüfung des Abgasverhaltens von Dieselmotoren, sowie der Messung der
Abgasbestandteile und deren krebserregender Wirkung wurde auf dem Prüfstand eines der namhaften Mineralölkonzerne ein LKW neuester Bauart nach der aktuell härtesten Abgasnorm EURO 5 mit Diesel und genormtem Pflanzenkraftstoff untersucht (ESC-13-Stufen-Test). Die Abgase wurden neutral vom bifa mit Hilfe des international standardisierten AMES-Tests nach der OECD-Guideline 471 analysiert. Dabei werden die Abgasbestandteile gesammelt und deren erbgutverändernde Wirkung an Salmonellen-Stämmen untersucht. Für das Kraftstoffmanagement kam ein System Typ "ultimate" der Firma bioltec evolv-ram GmbH zum Einsatz. Dieses ermittelt vollautomatisch den Betriebszustand des Motors und führt ihm den optimalen Kraftstoff bzw. Kraftstoffgemisch zu.
Die Ergebnisse im Detail:
- Im Vergleich zu Dieselemissionen zeigten die Pflanzenölemissionen beim Einsatz der bioltec-Technologie eine etwa halbierte mutagene Wirkung. Die mutagene Wirkung ist eine Maß für das krebserregende Potenzial der Abgase.
- Die Feinstaubemissionen sind beim Einsatz von lastabhängig definierten Pflanzenöl- / Dieselgemischen gegenüber reinem Dieselbetrieb ebenfalls etwa halbiert.
- Das Ergebnis wurde in der Untersuchung bei unterschiedlichen Messungen und Kontrollmessungen mehrfach bestätigt.