Auswirkungen einer phosphorangepassten Versorgung von Milchkühen
In der jüngeren Vergangenheit hat eine zunehmende
Nachfrage nach GVO-frei erzeugten Milchprodukten auf
Seite der Konsumenten zu neuen Anforderungen und
notwendigen Anpassungen in der Fütterung der Milchkühe
geführt. Sojaextraktionsschrot (SES) aus GVO-Anbau, in der
Regel aus Übersee importiert, steht hier als Proteinträger nicht
mehr zur Verfügung. Gleichzeitig konnte in verschiedenen
Versuchen gezeigt werden, dass der Austausch von SES durch
Rapsextraktionsschrot (RES) ohne negative Auswirkungen
möglich ist.
RES ist daher in der GVO-freien
Fütterung regelmäßig der wichtigste Proteinträger.
Einsatzmengen von bis zu 6 kg RES je Tier u. Tag werden
häufig praktiziert. Nachteil hoher Einsatzmengen an RES
ist die ansteigende Menge an Phosphor, die die Milchkühe
über das Futter aufnehmen.
Rapsextraktionsschrot in der Fütterung von Legehennen
Rapsextraktionsschrot (RES) fällt als Nebenerzeugnis bei der Gewinnung von Rapsöl durch Extraktion der Rapssaat in Ölmühlen an. Das Schrot enthält nur noch wenig Restöl. Die Jahresproduktion in Deutschland an Rapsextraktionsschrot betrug im Jahr 2017 rund 5,3 Mio. Tonnen. Rapsextraktionsschrot ist nach Sojaextraktionsschrot das bedeutendste Eiweißfuttermittel. Durch den Ölentzug werden im Vergleich zur Saat andere Inhaltsstoffe wie das Rohprotein oder die Faserfraktionen angereichert (Abbildung 1). In seiner Zusammensetzung und im Futterwert ist Rapsextraktionsschrot weitgehend konstant.
Raps enthält unerwünschte Verbindungen wie Sinapin und Glucosinolate. Früher waren die Konzentrationen dieser Stoffe so hoch, dass sie bei Einsatz in der Fütterung negative Wirkung auf Futteraufnahme und Leistung der Tiere hatten. Sinapin trug zudem dazu bei, dass es bei braunschaligen Eiern zum vereinzelten Auftreten von sogenannten Stinkeiern kam. Hennen, die einen genetischen Defekt für den enzymatischen Abbau des aus Sinapin gebildeten Trimethylamins (TMA) aufwiesen, haben diese Substanz in die Eier eingelagert.
Rapsextraktionsschrot in der Fütterung von Mastgeflügel
Die zunehmende Nachfrage nach gentechnikfreien Eiweißquellen in der Nutztierfütterung rückt Rapsextraktionsschrot (RES) aus gentechnikfreiem Rapsanbau noch stärker in den Fokus.
Im Jahr 2015 lag der Verbrauch an RES in Deutschland erstmals über dem des Sojaextraktionsschrots (SES). Zum einen basiert dieser Anstieg aus der bereits bewährten Verbitterung von RES an Wiederkäuer, zum anderen nimmt auch die Verwendung in der Fütterung monogastrischer Tiere stetig zu. So bestätigen jüngste Versuchsergebnisse sogar den erfolgreichen Einsatz von RES in der Fütterung von Sauen und Ferkeln.
In der Geflügelfütterung war in der Vergangenheit der Raps einerseits in der Legehennenfütterung bei braunlegenden Hennen aufgrund des Auftretens von sogenannten Stinkeiern gefürchtet. Andererseits führte sein Einsatz beim Mastgeflügel zu einem höheren Futteraufwand, verringerten Tageszunahmen sowie Mastendgewichten und somit schlechteren Schlachtleistungen.
Entgegen älteren Vorbehalten belegen neueste Erkenntnisse den erfolgreichen Einsatz von RES in der Geflügelfütterung. Ziel dieser Praxisinformation ist es, über die Einsatzmöglichkeiten und -grenzen von RES in der Fütterung von Mastgeflügel (Broiler, Pute) aufzuklären.
Rapsextraktionsschrotfutter (RES) fällt als Nebenerzeugnis
bei der Rapsölgewinnung durch Extraktion der Rapssaat, die
in Deutschland zurzeit auf ca. 1,5 Mio. ha angebaut wird, in
Ölmühlen an. Das Futtermittel enthält nur noch wenig Restfett.
Die deutsche Jahresproduktion an RES wird für das Jahr 2014 mit 5,4 Mio. t angegeben. RES ist nach Sojaextraktionsschrot (SES) das bedeutendste Eiweißfuttermittel mit steigenden Einsatzmengen.
Rapsextraktionsschrot in der Sauen- und Ferkelfütterung
Rapsextraktionsschrot (RES) fällt als Nebenerzeugnis bei
der Rapsölgewinnung durch Extraktion der Rapssaat, die in
Deutschland zurzeit auf ca. 1,5 Mio. ha angebaut wird, in Ölmühlen
an. Das Futtermittel enthält nur noch wenig Restfett.
Die deutsche Jahresproduktion an Rapsextraktionsschrot wird
für das Jahr 2012 mit 4,8 Mio. t angegeben. RES ist nach Sojaextraktionsschrot
das bedeutendste Eiweißfuttermittel mit steigenden
Einsatzmengen. Durch den Ölentzug aus der Rapssaat
werden im Extraktionsschrot Inhaltsstoffe, wie insbesondere
Rohprotein, aber auch Rohfaser angereichert.
Rapsextraktionsschrot in der Fütterung von Legehennen
Rapsextraktionsschrot (RES) fällt als Nebenerzeugnis bei
der Gewinnung von Rapsöl durch Extraktion der Rapssaat
in Ölmühlen an. Das Schrot enthält nur noch wenig
Restöl. Die Jahresproduktion in Deutschland an Rapsextraktionsschrot
betrug im Jahr 2011 4,6 Mio. Tonnen.
Einsatz von Rapsextraktionsschrot in der Milchkuhfütterung
Als heimische Eiweißquelle wird Rapsextraktionsschrot seit Jahrzehnten bei Rind und Schaf mit großem Erfolg
verwendet. Der Einsatz erfolgt als Einzelkomponente und im Mischfutter. Die Fortschritte in der Züchtung und neue Erkenntnisse zum Protein- und Energiewert erweitern auch die Einsatzmöglichkeiten zur gezielten Proteinversorgung der hochleistenden Milchkuh.
Glycerin wird seit einigen Jahren zunehmend als Futtermittel angeboten. Ursächlich dafür ist eine ansteigende Produktion von Biodiesel hauptsächlich aus Raps, bei der Glycerin als Nebenprodukt anfällt. Da der Einsatz von Glycerin als Komponente in Futterrationen noch vergleichsweise neu ist und auf dem Futtermittelmarkt angebotene Partien sich qualitativ erheblich unterscheiden, soll nachfolgend der Futterwert von Glycerin näher beschrieben werden.
Rapsextraktionsschrot in der Bullenmast und Fresseraufzucht
Die Ölgewinnung aus der Rapssaat erfolgt durch Extraktion mit Lösungsmittel oder mechanische Abpressung. Bei der Extraktion in Ölmühlen fällt als Futtermittel Rapsextraktionsschrot (RES) an, das nur noch wenig Restfett enthält. Demgegenüber enthält Rapskuchen noch einen beachtlichen, je nach Abpressung sehr unterschiedlichen Fettgehalt von etwa 12 - 18 %. Die deutsche Jahresproduktion an Rapsextraktionsschrot wird für das Jahr 2009 auf 4,4 Mio. t und die von Rapskuchen auf 0,5 - 0,6 Mio. t geschätzt. An der Gesamtmenge der in Deutschland als Futtermittel verwendeten Ölkuchen und -schrote ist RES mit 35 % beteiligt.
Rapskuchen fällt als Nebenerzeugnis bei der Rapsölgewinnung durch mechanisches Abpressen der Rapssaat in dezentralen Ölmühlen an. Je nach Abpressgrad besitzt Rapskuchen noch mehr oder weniger hohe Restölgehalte. Die früher verwendete Bezeichnung Rapsexpeller ist heute nicht mehr gebräuchlich.
Die gegenwärtig in Deutschland knapp 400 dezentralen Ölmühlen produzieren bei unterstellt 50% Auslastung Rapskuchen in Mengen von mehr als 300.000 t pro Jahr (Remmele 2010). Die Auslastung und damit die Menge an Rapsölkraftstoff und Rapskuchen würde marktabhängig bei hohem Dieselpreis und niedrigem Preis der Rohware Rapssaat steigen. Von jeder Tonne verarbeitete Rapssaat bleiben 0,7 bis 0,8 t Rapskuchen übrig. Für das Einzugsgebiet einer dezentralen Rapsölpresse in der entsprechenden Region ist deshalb die Verwertung dieses Futtermittels überaus bedeutsam.
Merkblatt für den Einsatz von Futtermittel-Zusatzstoffen im landwirtschaftlichen Betrieb
Teil 2: Harnstoff und seine Derivate
Seit dem 1. Januar 2006 gilt die europäische Futtermittelhygiene- Verordnung (EG) Nr. 183 / 2005 für alle Unternehmen, die Futtermittel erzeugen, verfüttern, transportieren oder mit diesen handeln. Ziel der Verordnung ist eine hohe und sichere Futtermittelhygiene. Die Verordnung setzt auch klare Anforderungen an die Stufe Landwirtschaft, denn einwandfreie Futtermittel sind letztlich Grundvoraussetzung für die optimale Leistung von Nutztieren und sichere Lebensmittel.